Anlässlich der neunten Verleihung des BKM-Preises Kulturelle Bildung am gestrigen Dienstag in der Stiftung Genshagen bei Berlin erklärt die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters:

"Nie war der BKM-Preis Kulturelle Bildung politischer als in diesem Jahr. Die Nominierungen zeigen, dass kulturelle und politische Bildung aus Sicht vieler Künstler, Kreativer und Jugendlicher Hand in Hand gehen. Wie wichtig die Projekte der Verständigung sind und welche Bedeutung der Vermittlung zeitgeschichtlichen und politischen Wissens zukommt, erleben wir in unserer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft täglich. Mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung wollen wir nicht nur die junge Generation ermutigen, für eine Kultur des Miteinanders in allen Lebensbereichen einzustehen. Vor allem wollen wir Kreativen und Künstlern für ihr Engagement danken, jungen Menschen mit den Mitteln der Kunst kulturelle und politische Teilhabe zu ermöglichen.“

Aus mehr als 100 Vorschlägen hat eine Fachjury zehn Projekte nominiert. Jede Nominierung ist mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden. Jeweils 20.000 Euro erhalten die drei gleichranging ausgezeichneten Preisträger:

Die Spiegelbarrikade (Dortmund, Nordrhein-Westfalen)
Schauspiel Dortmund
Die Spiegelbarrikade besteht aus selbsthergestellten, aufblasbaren, silbern glänzenden Würfeln, die sich innerhalb von Sekunden spielerisch zu Werkzeugen gegen rechtsradikale und neonazistische Demonstrationen zusammenschließen lassen. Beteiligt waren rund 400 Schülerinnen und Schüler sowie 200 Freiwillige.

Eine Opernreise. Auf den Spuren der Gastarbeiterroute (europaweit)
Komische Oper Berlin
Ausgerüstet mit einem Bus voller professioneller Musiker fährt die Komische Oper im Sommer 2016 entlang der "Gastarbeiterroute“ von Berlin über München, Wien, Belgrad bis nach Istanbul und macht dadurch auf ein bislang wenig beachtetes Kapitel deutscher (Kultur-) Geschichte aufmerksam. Das Projekt verleiht der Generation der Gastarbeiter Anerkennung und sensibilisiert gleichzeitig Künstler und Publikum für Flucht- und Migrationserfahrungen.

All Included! Museum und Schule gemeinsam für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (Berlin)
Jugend Museum Berlin
In einem vierjährigen Forschungsprozess thematisiert das Jugend Museum Schöneberg gemeinsam mit mehr als 600 Berliner Kindern und Jugendlichen aus Berliner Schulen in künstlerischen und dokumentarischen Formaten Vorurteile, Wünsche und Ansichten zur Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Lebensweisen, Geschlechtergerechtigkeit, Rollenbildern und Geschlechteridentitäten.