Das traditionsreiche und hoch angesehene Festival Klangwerkstatt Berlin kann zum ersten Mal seit 28 Jahren nicht stattfinden, weil Anträge auf Projektförderung abgelehnt wurden. "In all den Jahren hat das Festival für zeitgenössische Musik Pionierarbeit mit musikalischen Darbietungen auf höchstem Niveau verbunden. Die Berliner und die bundesweite Musikszene brauchen dieses wichtige Engagement“, sagt Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).

Die Klangwerkstatt findet jedes Jahr im November statt. Es ist das älteste durchgängig existierende Festival für Neue Musik in Berlin. Die Schwerpunkte liegen auf der Vermittlung Neuer Musik im Kinder- und Jugendbereich sowie auf der Aufführung wichtiger Werke und der Durchführung vielversprechender Experimente. Dabei arbeiten professionelle Ensembles und Komponisten mit Kinder- und Jugendensembles zusammen. Das Festival vergibt auch Kompositionsaufträge. Damit bot es vielen heute bekannten Komponisten die erste Möglichkeit, ihre Werke aufzuführen.

Seit ihrem Bestehen 1989 finanziert sich die Klangwerkstatt über Projektförderung, die von den Trägern maximal drei Jahre gewährt wird. Planungssicherheit ist damit unmöglich. Gleichzeitig ist die Finanzierung in der Regel sechs Monate vor Beginn des Festivals noch unklar. Der notwendige Planungsvorlauf liegt aber bei ein bis zwei Jahren. "Das Festival braucht nicht nur Geld für dieses Jahr, sondern eine stabile langfristige Lösung“, sagt Masopust. "Wir bitten Kultursenator Klaus Lederer, sich mit den Verantwortlichen der Klangwerkstatt an einen Tisch zu setzen, um gemeinsam nach einem tragfähigen Finanzierungskonzept zu suchen.“

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