Die langjährigen Arbeitsbeziehungen zwischen der polnischen Stiftung Erinnerung, Bildung und Kultur Zgorzelec und dem deutschen Verein Meetingpoint Music Messiaen (MMM) e.V. sind jetzt dank der Aufnahme des Meetingpoints in die institutionelle Förderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) auf eine finanziell solide Grundlage gestellt worden. Damit wird die Arbeit des Europäischen Zentrums Erinnerung Bildung und Kultur/Meetingpoint Music Messiaen Zgorzelec abgesichert, das für die sächsisch-niederschlesischen Kulturbeziehungen eine Brückenfunktion innehat und einzigartig in seiner transnationalen Erinnerungsarbeit ist. Im Jahr 2017 beläuft sich der Förderbetrag des SMWK auf 100.000 Euro. Das von der polnischen Stiftung betriebene und von den regionalen Gebietskörperschaften in Polen geförderte Zentrum kann nun vom MMM e.V. eine inhaltliche, personelle und organisatorische Unterstützung erhalten.

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: "Die institutionelle Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ist ein neuer Meilenstein für dieses Referenzprojekt sächsisch-polnischer grenzüberschreitender, kultureller Zusammenarbeit. Damit wird zum einen dessen Arbeit langfristig gesichert. Es wird aber auch das bürgerschaftliche Engagement gewürdigt, das der Verein und die Initiatoren des Europäischen Zentrums beiderseits der Neiße für das Erinnern, den europäischen Gedanken und die Gestaltung des Friedens in Europa in den vergangenen Jahren geleistet haben. Der Dank geht auch an die Abgeordneten des Sächsischen Landtags, besonders Herrn Octavian Ursu.“
Das Europäische Zentrum wurde am Standort eines ehemaligen deutschen Kriegsgefangenenlagers (STALAG VIII A) errichtet und erinnert an das Leid zehntausender Gefangener aus verschiedenen europäischen Staaten, an den tausendfachen Tod von Angehörigen der Roten Armee in Kriegsgefangenschaft genauso wie an Einzelschicksale.

Der französische Komponist Olivier Messiaen komponierte als Kriegsgefangener 1941 das im Lager uraufgeführte "Quartett auf das Ende der Zeit“. Dieses Kammermusikstück zeitgenössischer Musik, das das Trauma von Krieg und Gewaltherrschaft verarbeitete, war Ausgangspunkt der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit. Ziel ist, mittels Kunst und Musik an diesem Ort zukunftsweisend der Völkerverständigung zu dienen. Dabei richten sich Angebote kultureller Bildung insbesondere an junge Menschen in der deutsch-polnischen Region.
Ende September wird eine zweitägige internationale Konferenz im Europäischen Zentrum in Zgorzelec stattfinden. Informationen zum Europäischen Zentrum und zum Verein sind der Internetseite des MMM e.V. zu entnehmen: http://www.meetingpoint-music-messiaen.net/