Als eines von vier Projekten wird die Dresdner Banda Internationale mit dem Power of the Arts Preis 2017 ausgezeichnet, der auf Initiative der Philipp Morris GmbH in diesem Jahr erstmals vergeben wird.

Rund 150 gemeinnützige Institutionen waren dem offenen Aufruf der neugegründeten Initiative "The Power of the Arts“ gefolgt, die das Engagement in Deutschland für die Integration und Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund fördern soll. Vier Projekte konnten die Jury besonders überzeugen. Sie werden jeweils mit 50.000 Euro ausgezeichnet und am 12. Dezember 2017 in der Akademie der Künste Berlin gewürdigt. Neben der Banda Internationale sind dies die *foundationClass der Kunsthochschule Weißensee, das Crossover-Projekt Label m aus Saarbrücken sowie das interdisziplinäre Kulturprojekt Un-Label aus Köln. Die Jury besteht aus Dr. Hans-Jörg Clement (Konrad-Adenauer-Stiftung), Chris Dercon (Intendant Volksbühne Berlin), Ralf Fücks (Autor), Kübra Gümüsay (Publizistin und Aktivistin), Erika Hoffmann (Sammlung Hoffmann), Lamya Kaddor (Autorin und Islamwissenschaftlerin) und Nikeata Thompson (Choreografin).

Die Dresdner Brass-Band Banda Comunale erweiterte sich 2015, nach zahlreichen Beteiligungen an Demonstrationen gegen PEGIDA, um mehrere geflohene Musiker zur Banda Internationale. Gemeinsames Ziel ist es, Heimatmusik neu zu interpretieren, Kulturen zusammenzubringen und Ressentiments abzubauen. Das mittlerweile fast 20-köpfige Kollektiv mit Musikern aus Syrien, Palästina, Iran, Irak und Burkina Faso verbreitet seine integrative Botschaft nicht nur auf Konzerten, sondern veranstaltet auch musikpädagogische Workshops in der sächsischen Provinz. Als Sprachrohr
gegen Fremdenfeindlichkeit – oder besser: für Fremdenfreundlichkeit – zeigt sich die Banda Internationale auch in zahlreichen Auftritten bei Demonstrationen, in Flüchtlingsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen. In einem eigenständigen transnationalen Bandprojekt mit jugendlichen Geflüchteten werden 2018 Workshops an sächsischen Schulen realisiert.