Spitzenförderung "made in“ Hamburg: Die Deutsche Stiftung Musikleben feiert ihren 55. Geburtstag – fast auf den Tag genau – am Montag, dem 23. Oktober 2017 um 20 Uhr mit einem Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie, gestaltet von Stipendiaten und "Rising Stars“.

Vor genau 55 Jahren wurde die Deutsche Stiftung Musikleben von musikbegeisterten Privatleuten in Hamburg gegründet. Seither fördert sie deutschlandweit den hochbegabten Nachwuchs in der klassischen Musik mit einem umfassenden Programm – ermöglicht ohne staatliche Zuschüsse, einzig durch die Zuwendungen ihrer Freunde und Förderer aus ganz Deutschland, vor allem aus Hamburg, darunter fördernde Stiftungen, Unternehmen und zahlreiche musikliebende Privatpersonen. Die Stipendiaten und Alumni der Stiftung zählen zur neuen Solistengeneration. Mit Preisen und Stipendien, hervorragenden  Streichinstrumenten aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds, Auftritten bei Konzerten der Stiftung und renommierter Kooperationspartner langfristig und individuell gefördert, zeigen sie als junge Virtuosen: So klingt Spitzenförderung "made in“ Hamburg, so klingt die Zukunft!

Im Konzert zu erleben sind aufsehenerregende Stipendiaten und Alumni, die ihren Weg an die Spitze der Klassikwelt bereits geschafft haben: Der Cellist Andrei Ioniţă (1. Preis des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs St. Petersburg/Russland  2015), die Geigerin Veriko Tchumburidze (1. Preis des Internationalen Wieniawski-Wettbewerbs Poznan/Polen 2016), die Pianistin Mariam Batsashvili (Liszt-Preisträgerin 2014), Deutschlands ehemals jüngster Domorganist Sebastian Küchler-Blessing an der Orgel, die Ausnahmepianistinnen Danae Dörken und Lilit Grigoryan, ein Alumni-Septett mit Teresa Zimmermann (Solo-Harfenistin der Münchner Philharmoniker), Matvey Demin (stellvertretender. Soloflötist des Tonhalle-Orchesters Zürich), Sebastian Manz (Soloklarinettist des SWR Symphonieorchesters), Byol Kang (Konzertmeisterin des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin), Kyoungmin Park (ARD-Preisträgerin 2013) und Isang Enders (einst jüngster Solocellist der Sächsischen Staatskapelle Dresden), das Bläserensemble Salaputia Brass (von der Stiftung gefördert seit 2007) und die 12 Cellisten der Deutschen Stiftung Musikleben, die alle auf Instrumenten aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds spielen, mit furioser Kammermusik von Eugène Ysaÿe, Wolfgang Rihm, Dimitri Schostakowitsch, Maurice Ravel, Franz Liszt, Johann Sebastian Bach u.a..

"Jedes Jahr aufs Neue die notwendigen Mittel für unser umfassendes Förderprogramm einzuwerben, ist in der heutigen Zeit nicht leicht. Umso mehr begeistert es mich , wie viele unserer Hoffnungsträger es auf die großen Bühnen schaffen – wie in der Eröffnungssaison der Elbphilharmonie in Hamburg zu erleben: die GeigerInnen Isabelle Faust und Augustin Hadelich, die Cellisten Nicolas Altstaedt und Julian Steckel, die PianistInnen Alice Sara Ott und Igor Levit oder der Organist Christian Schmitt – Vertreter einer neuen Solistengeneration, die international für Furore sorgt. Das ist doch überzeugend!“, resümiert Irene Schulte-Hillen, seit 25 Jahren Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben.

Gerade in Hamburg hat bürgerschaftliches Engagement für Kunst und Kultur, insbesondere für die Musik, eine lange Tradition. Und so kam es, dass vor 55 Jahren zwei Hamburger Bürger, der Musikverleger Hans Sikorski und der Bankier Wolfgang Essen, gemeinsam mit Persönlichkeiten aus dem ganzen Land, die Deutsche Stiftung Musikleben als private Initiative gründeten – aus Sorge um den musikalischen Nachwuchs. Denn düster sah es in der Nachkriegszeit aus für junge Leute, die den Wunsch hatten, eine professionelle Karriere in der Musik einzuschlagen. Zu teuer die Ausbildung, zu stark die internationale Konkurrenz, zu schlecht die Aussichten, von ihrer Kunst leben zu können.

In den Jahren nach ihrer Gründung förderte die Deutsche Stiftung Musikleben vor allem den Wettbewerb "Jugend musiziert“ und das Bundesjugendorchester, beides erfolgreiche Projekte des Deutschen Musik-rats. Vor 25 Jahren dann startete die Stiftung von ihrer Geschäftsstelle am Hafenrand aus ein eigenes bundesweites Förderprogramm für den Spitzennachwuchs in der klassischen Musik. So konnte der Deutsche Musikinstrumentenfonds aufgebaut werden, ein gemeinsames Projekt mit der Bundesregierung und die bundesweit größte Sammlung hervorragender Streichinstrumente, die begabte junge Geiger, Bratscher, Cellisten und Kontrabassisten ausstattet und heute mehr als 200 Instrumente umfasst, die aus Stiftungs- und Bundesbesitz stammen, zu mehr als der Hälfte jedoch Treugaben aus Privatbesitz sind – Familienstücke, die, zu neuem Leben erweckt, einem jungen Menschen eine Karriere ermöglichen. Mit der Konzertreihe "Foyer Junger Künstler“ bietet die Stiftung seit 25 Jahren schon den jüngsten Stipendiaten die Möglichkeit wichtige Auftrittserfahrungen zu sammeln. Kooperationen mit renommierten Festivals und Konzertveranstaltern im ganzen Land geben jungen Virtuosen eine Bühne vor großem Publikum. Stipendien ermöglichen Studienaufenthalte, Meisterkursbesuche und Wettbewerbsteilnahmen im Ausland und besonders engagierte Freunde übernehmen gar eine Patenschaft und fördern einen jungen Musiker ganz individuell, damit sich die "Rising Stars“ voll und ganz auf ihre musikalische Entwicklung konzentrieren können.

Die Stiftung wird das Konzertereignis auf CD festhalten, die als Jahresgabe an alle ihre Freunde und Förderer geht.

Auf einen Blick:

So klingt die Zukunft!
55 Jahre Deutsche Stiftung Musikleben
Montag, 23.Oktober 2017, 20 Uhr

Elbphilharmonie Großer Saal

Tickets sind erhältlich unter www.elbphilharmonie.de, über die Hotline 040 - 357 666 66 sowie über die Vorverkaufsstellen der Elbphilharmonie und an der Abendkasse.

Künstler:

Veriko Tchumburidze (Violine)
Andrei Ioniță (Violoncello)
Mariam Batsashvili, Danae Dörken, Lilit Grigoryan (Klavier)
Sebastian Küchler-Blessing (Orgel)
Teresa Zimmermann (Harfe), Matvey Demin (Flöte), Sebastian Manz (Klarinette), Byol Kang (Violine), Kyoungmin Park (Viola), Isang Enders (Violoncello)
Salaputia Brass
Die 12 Cellisten der Deutschen Stiftung Musikleben

Programm:

Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Maurice Ravel, Wolfgang Rihm, Dimitri Schostakowitsch und Eugène Ysaÿe u.a.