Die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch, gegründet im Oktober 2011, vergab am 12. Oktober 2017 im Landhaus Dresden zum vierten Mal den mit 2.000,- € dotierten Ernst-von-Schuch-Preis an einen jungen Nachwuchsorchesterdirigenten.

In Bewahrung der Erinnerung an den großen Dirigenten Ernst von Schuch (1846-1914), der über 40 Jahre an der Dresdner Hofoper wirkte und als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) in Dresden zu Weltruhm führte, sieht sich die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden auch der Förderung junger Orchesterdirigenten im Geiste Ernst von Schuchs verpflichtet.

Mit dem von Brigitte Bela, einer Enkelin Ernst von Schuchs, gestifteten Preis sollen junge NachwuchsdirigentInnen speziell im Opernbereich ausgezeichnet werden. Dabei steht neben der Arbeit im Opernbereich die dirigentische Leistung des Kandidaten im Vordergrund, bei zwei gleichermaßen qualifizierten Kandidaten finden soziale Gesichtspunkte Berücksichtigung. Die Auswahl erfolgt in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates (Bonn).

Eine fünfköpfige Jury unter dem Vorsitz von Roger Epple aus Leipzig ernannte beim Abschlussdirigieren der 1. Förderstufe des Dirigentenforums in Göttingen im Juni dieses Jahres gemeinsam mit Martina Damm, Sprecherin der Familienstiftung, Hossein Pishkar zum Preisträger. Ihn zeichnet die besondere Fähigkeit aus, ein Orchester so zu inspirieren, dass ihm gemeinsam mit den Musikern beeindruckende Interpretationen von Musikwerken gelingen, welche die Zuhörer innerlich berühren.

Pishkar, Jahrgang 1988, ist seit 2015 Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Der gebürtige Iraner begann im Jahre 2012 nach dem Abschluss seines Kompositionsstudiums in Teheran mit dem Studium des Orchesterdirigierens an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf bei Professor Rüdiger Bohn. Im gleichen Jahr schon dirigierte er Konzerte mit den Bergischen Symphonikern und der Rumänischen Staatsphilharmonie Satu Mare. Seit 2015 ist er "Conductor-in-Progress“ beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz (Chefdirigent Daniel Raiskin) und assistiert bei mehreren Projekten dieses Orchesters.

In den vergangenen Jahren konnte Hossein Pishkar Assistenzen und Dirigate mit verschiedenen Orchestern in der Bundesrepublik, in Osteuropa und der Schweiz wahrnehmen. So assistierte er Rüdiger Bohn beim "European Workshop for Contemporary Music“ des Deutschen Musikrates in Warschau, absolvierte einen Meisterkurs mit Bernard Haitink im Rahmen des Lucerne Festivals und hospitierte 2017 an der Deutschen Oper am Rhein in den Aufführungen "Der fliegende Holländer“ und "Das Rheingold“ von Richard Wagner wie auch in "Wozzeck“ von Alban Berg. Außerdem war er Teilnehmer an der Riccardo Muti Italian Opera Academy: "Aida“ (Giuseppe Verdi).

Im Finalkonzert des Deutschen Dirigentenpreises wurde er am 29. September 2017 zum ersten Preisträger des internationalen Wettbewerbs gekürt, den der Deutschen Musikrat künftig im zweijährigen Turnus in Köln ausrichten wird. Mit Hossein Pishkar standen zwei weitere Ernst von Schuch-Preisträger auf der Bühne. Dominik Beykirch, Ernst von Schuch-Preisträger 2015, erhielt den zweiten Preis, Vladimir Yaskorski, Ernst von Schuch-Preisträger 2014, erhielt den Sonderpreis des Musikverlages Breitkopf & Härtel für die beste Interpretation eines Werks des 20./21. Jahrhunderts.

Die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch ist bestrebt, mit der Vergabe dieses Förderpreises den dirigentischen Nachwuchs zu unterstützen. Damit soll die Erinnerung an Ernst von Schuch in Dresden verankert und in die Zukunft getragen werden, getreu dem Motto Ernst von Schuchs "Es ist nicht meine Art, stehen zu bleiben“.

Das Dirigentenforum ist das bundesweite Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs, das junge Talente fördert und für die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit national wie international renommierten Dirigentenpersönlichkeiten steht.

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