Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat mit einem Grußwort die Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden eröffnet, die bis zum 25. Oktober 2017 läuft.

"Schon zum 21. Mal findet die Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden statt – und wieder mit vielen wunderbaren Veranstaltungen: mit Lesungen, Musik, kulinarischen Köstlichkeiten, mit der ganzen Fülle einer reichen Kultur, die alle Sinne anspricht“, so die Ministerin. Kultur sei dabei aber nicht nur Unterhaltung oder Zerstreuung, sondern vor allem die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen und Überlieferungen vorangegangener Generationen. "Das ist oft genug bitter, aber auch bitter notwendig. Solche Bitternis kann uns daher auch in den kommenden beiden Wochen begegnen, in Liedern und Texten, in denen sich am Schicksal einzelner Menschen der schicksalhafte Weg einer ganzen Kultur zeigt. Nehmen wir das an, hören wir zu und lassen wir uns zugleich überraschen, wie sich trotz allem Witz und Lebensfreude immer wieder behaupten können. All das ist Kultur, und das gibt Hoffnung“, sagte Dr. Eva-Maria Stange in ihrem Grußwort.

In diesem Jahr widmet sich die Jüdische Musik- und Theaterwoche speziell der Kultur der Menschen, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen sind. Über 70 Prozent der jüdischen Gemeindemitglieder in Deutschland stammen aus den ehemaligen GUS-Staaten. Mit dem Motto "Wostok goes West. Der Osten zieht gen Westen.“ ist dieses "postsowjetische Judentum“ angesprochen, das sich bereits vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dann aber verstärkt auf den Weg in "den Westen“ machte – nach Israel, nach Europa oder in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Dr. Eva-Maria Stange: "Dieses postsowjetische aschkenasische Judentum findet bei uns nicht nur etwas vor, sondern bringt jahrhundertealte Traditionen mit. In den nächsten beiden Wochen haben wir Gelegenheit, ein Stück dieses kulturellen Reichtums kennenzulernen – entweder: ganz neu kennenzulernen oder: besser kennenzulernen und zu verstehen als bisher. Ich freue mich darauf!“