Was haben junge Dirigenten und Nachwuchs-Slammer gemeinsam? Beide setzen sich zurzeit künstlerisch mit dem Stück "Asyla“ des britischen Komponisten Thomas Adès auseinander. Das Werk basiert auf einem Wortspiel: "Asyla“ steht im Englischen sowohl für die sichere Zufluchtsstätte als auch für die Irrenanstalt. Diese Musik ist rauschhaft und pulsierend, setzt alle Kontrollmechanismen außer Kraft und regt zur intensiven Beschäftigung an. Im dritten Satz Ecstasio erinnert der pulsierende Orchesterklang an Technobeats. "Asyla“ wurde 1997 von dem damals erst 26 Jahre alten Thomas Adès für Sir Simon Rattle geschrieben. Dieser brachte das Werk mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra zur Uraufführung und dirigierte es 2002 in seinem Einstandskonzert als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Damit ist "Asyla“ ein Werk, das besonders für Dirigenten von großem Interesse ist.

Drei Nachwuchsdirigenten – Niklas Benjamin Hoffmann, Assistant Conductor beim London Symphony Orchestra, Gábor Hontvári, Student an der Hochschule "Franz Liszt“ Weimar und Yura Yang, Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Musiktheater im Revier – erhalten im Februar die Möglichkeit, im Rahmen einer Dirigierwerkstatt des Dirigentenforums zusammen mit den Dortmunder Philharmonikern an "Asyla“ zu arbeiten. Als Mentor steht ihnen der Dortmunder Generalmusikdirektor Gabriel Feltz zur Seite, der selbst Stipendiat des Dirigentenforums war und 1999 als Preisträger aus dem Förderprogramm hervorging. Als Alumni und erfolgreicher Maestro, der weiß, wie wichtig Praxiserfahrung für junge Dirigenten ist, freut er sich, den aufstrebenden Nachwuchs auf seinem Weg ins Berufsleben ein Stück zu begleiten. Neben "Asyla“ steht mit Richard Strauss‘ "Tod und Verklärung“ ein ebenso intensives Orchesterwerk auf dem Programm, das bildhaft die letzten Momente im Dasein eines Künstlers erklingen lässt.

Die Dirigierwerkstatt schließt mit einem Abschlusskonzert am Mittwoch, 7. Februar 2018 um 19 Uhr im Orchesterzentrum|NRW ab. Neben den jungen Dirigenten werden auch die besten Schülerinnen und Schüler aus dem Workshop "Kreatives Schreiben – ASYLA“ auf der Bühne zu erleben sein, die das musikalische Programm mit ihren Slam-Texten ergänzen.

Aktuell lernen Dortmunder Schüler der Oberstufe die Schreib- und Vortragstechniken des Poetry-Slams kennen und schreiben eigene Texte zu Adès‘ großem Orchesterwerk.

Tickets für das Abschlusskonzert gibt es für 20 € an der Theaterkasse im Opernhaus Dortmund, unter Telefonnummer 0213-50 27222 oder unter www.theaterdo.de

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