Den "Trompeten-Weltstar aus Hamburg" nannte das Hamburger Abendblatt Matthias Höfs unlängst, und so wollten ihn Musikschulleiter Paul Breidenstein und sein Stellvertreter Adrian Ebmeyer denn auch vorstellen – den Gastkünstler der diesjährigen "Internationalen Herbsttage für Musik" in Iserlohn, der sein Instrument in der Woche vom 2. bis 7. Oktober in allen musikalischen Disziplinen präsentieren wird.

Da wäre zunächst das Solo-Rezital, der gefürchtete "Drahtseilakt ohne Netz und doppelten Boden", bei dem jeder Ton glasklar zu hören sein wird – ohne Unterstützung eines Orchesters. Dann der internationale Meisterkurs für die jungen Spitzentalente aus Europa und Übersee, junge Studenten, die selbst schon etliche Preise errungen haben und auf Tipps und Kniffe des Meisters hoffen. Und schließlich das Solokonzert mit Orchesterbegleitung, oftmals mit durchaus bekannten und geschätzten Werken – bei denen das Publikum aber durchaus auch besonders kritisch sein kann. Dieser dreifachen Anforderung innerhalb von sechs Tagen setzen sich nur die Besten der Besten unter den international renommierten Künstlern aus. Zu Recht bezeichnete daher Jochen Köhnke, der neue Leiter des Iserlohner Kultur-Ressorts, das Herbsttage-Festival als "einen der kulturellen Leuchttürme", die Iserlohn in diesem Jahr zu bieten hat.

Matthias Höfs, der mit sechs Jahren die Trompete "zu seinem Instrument erklärte, weil sie so schön glänzt", wurde mit nur achtzehn Jahren als einer der besten seiner Generation Solotrompeter des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, blickt inzwischen auf zwölf CD-Veröffentlichungen, Rundfunk- und Youtube-Produktionen zurück, ist Professor an der Hamburger Musikhochschule und Dozent an den Kaderschmieden von Moskau, Kopenhagen, Paris und London. Er konzertiert in der ganzen Welt (derzeit in Berlin und London) und hat neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen auch den ECHO-Klassik mit "German Brass" erzielt, jener Top-Formation der Blechbläser-Kammermusik, deren Solotrompeter er ebenfalls ist.

Im Auftaktkonzert wird er – erstmalig für das Festival – von einem Organisten begleitet, und dafür wird dieses Konzert eigens in die Oberste Stadtkirche verlegt, um die hochgeschätzte Schuke-Orgel als Meisterinstrument nutzen zu können. Begleitet wird er auf diesem Instrument von Christian Schmitt, dem weitgereisten Organisten, der ebenfalls "mit allen Wassern gewaschen ist" (und ebenso zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen vorzuweisen hat). Schmitt ist in Iserlohn nicht unbekannt: Er war es, der im Jahr 2002 den Kulturpreis der Märkischen Kultur-Konferenz verliehen bekam und in der Folge in der Waldstadt bereits konzertierte. Inzwischen musiziert auch er in den höchsten musikalischen Kreisen mit Künstlern wie Simon Rattle, Marek Janowski und Kent Nagano und lehrt an den Hochschulen von Stuttgart, Boston, Cremona, Oslo, Mexico, Moskau, Seoul, Taschkent und Bogotá.

Dass solche Ausnahme-Künstler im städtischen Programm nicht zu bezahlen wären, betonte Jochen Köhnke und bedankte sich bei Tone Johansen-Junius, der Vorsitzenden des Freundeskreises der Musikschule Iserlohn. Dieser stelle seit seiner Gründung vor über vierzig Jahren zusammen mit treuen Sponsoren den größten Teil des beachtlichen Festival-Budgets – "eine großartige Verbindung von städtischem und privatem Engagement", das für alle, aber besonders für Iserlohn und die ganze Region ein Gewinn sei. Nicht zuletzt dürfen sogar etwa sechzig Musikschüler im Sinfonieorchester der Musikschule beim Festival mitwirken, und einige von ihnen sogar am Meisterkurs bei Matthias Höfs teilnehmen.

Ausführliche Informationen zum Festival (Programminformationen, Kartenvorverkauf etc.) gibt es voraussichtlich ab April unter www.herbsttage.de

Absätze