Die Ludwigsburger Schlossfestspiele begeben sich vom 3. Mai bis 21. Juli 2018 mit ihrem Publikum auf eine Reise »Ins Ungewisse …«. Begleitet werden sie von namhaften Künstlern, darunter Pinchas Zukerman, Hans Magnus Enzensberger, Nils Frahm, das Ensemble L’Arpeggiata, Alain Platel, Emilíana Torrini oder Rebekka Bakken, und spannenden musikalischen Programmen, die nicht selten die klassischen Genregrenzen überwinden. Unterschiedliche Aspekte des Ungewissen, in Bezug auf das Leben, die Zukunft und natürlich auf die Kunst, werden in den über 60 Veranstaltungen aufgegriffen.

Die Eröffnungsrede hält in diesem Jahr der Unternehmer Christoph Keller. Im Rahmen des Eröffnungskonzerts (3. Mai) wagt der Erfinder des bekannten Gins »Monkey 47« einen persönlichen Blick ins Ungewisse. Maurice Ravels beschwingtes Klavierkonzert mit dem Solisten Bertrand Chamayou und Anton Bruckners weihevolle 9. Sinfonie weisen dabei in musikalischer Hinsicht zwei mögliche Annäherungen an die Abenteuer und Unsicherheiten der Zukunft aus. Das Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele ist außer beim Eröffnungskonzert und dem traditionellen Klassik Open Air & Feuerwerk (14. Juli) noch bei drei weiteren Konzerten zu erleben: »Die Fünfte« Ludwig van Beethovens steht im Mittelpunkt des zweiten Orchesterkonzerts der Saison und wird umrahmt von zeitgenössischen Percussionwerken, interpretiert von Colin Currie und der Colin Currie Group (22. Juni). Beim Abschlusskonzert »Happy Birthday, Pinchas!« (21. Juli) werden der legendäre Geiger Pinchas Zukerman und seine Frau, die Cellistin Amanda Forsyth, bei den Schlossfestspielen zu Gast sein. Bei der »Sommernacht der Opernstars« (1. August) mit Aida Garifullina und Vittorio Grigòlo in Kooperation mit KSK Music Open spielt das Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele unter der Leitung von Julia Jones die schönsten Arien aus den Opern von Verdi, Puccini und Rossini.

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann feiern die Ludwigsburger Schlossfestspiele und das südafrikanische Jugendorchester MIAGI im Konzert »MIAGI feiert Mandela« (18. Juli) Nelson Mandelas 100. Geburtstag. Dessen Vision vom gleichberechtigten und friedlichen Zusammenleben aller Menschen ist auch Thema bei der Podiumsdiskussion »Nelson Mandelas Erbe: Eine Welt, eine Zukunft?« (17. Juli).

Ein Erbe zu bewahren ist auch das Motiv derjenigen Festspielkünstler, die Werke des klassischen Kanons ins Hier und Heute überführen. Der Komponist Fabrizio Cassol und der Choreograf Alain Platel haben mit ihrem »Requiem pour L.« (24. Juni) Mozarts berühmtes Musikfragment nicht nur in die Gegenwart geholt, sondern es mit Einflüssen aus anderen Kulturen in etwas bisher Ungehörtes verwandelt. Das Werk eines berühmten Komponisten steht auch in der Tanzproduktion von Anne Teresa De Keersmaeker in Zusammenarbeit mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras im Fokus: In »Mitten wir im Leben sind/Bach6Cellosuiten« (12. Juli) setzen der Musiker und sechs Tänzer den jeweils individuellen Charakter von Bachs Suiten für Cello solo feinfühlig in Bewegung um.

Auch 2018 laden die Konzerte der Schlossfestspiele auf Grenzgänge zwischen Lied und Barockmusik oder Bluessongs und Orgelklängen ein: Bei der diesjährigen Song Conversation (16./17. Juni) gehen Emilíana Torrini, Sebastian Studnitzky und Claudio Puntin, drei experimentierfreudige Künstler mit unterschiedlichem musikalischen Hintergrund, auf eine Expedition von Opernarien über Rolling Stones zu Funk und Filmmusik. Der färöische Singer-Songwriter Teitur und der amerikanische Komponist Nico Muhly beleuchten mit dem Ensemble Holland Baroque in den Songs ihres Projekts »Confessions« (5. Mai) die Frühzeiten der YouTube-Ära. Sängerin Rebekka Bakken spürt mit Knut Reiersrud und Iver Kleive in einem eigens für die Schlossfestspiele kreierten Programm zwischen norwegischen Gesängen und der Melodik des Blues den »Norwegian Spirits« (6. Juni) nach. Beim deutschlandweit einzigen Konzert von »Lieder mit Worten« (12. Mai) tritt die Musikbanda Franui zusammen mit dem Dichter Hans Magnus Enzensberger auf, dessen pointierte Texte im Mittelpunkt dieses Abends stehen.

Eine Reise ins Ungewisse mit Musik aus Griechenland, Bulgarien, Mazedonien, Serbien, Bosnien und Italien unternimmt Christina Pluhar mit den Musikern von L’Arpeggiata und dem Chor Bulgarian Voices Angelite für die Weltpremiere von »Eine Balkanroute« (19. Juli) bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und beleuchtet dabei die Zeitlosigkeit der musikalischen Traditionen entlang dieser Wegstrecke.

Spannende Klavierkonzerte sind in verschiedensten Spielstätten zu erleben: Der Pianist Nils Frahm, der zwischen reinen Klavierkompositionen, sphärischen Klängen und elektronischen Beats das ganze Potenzial seines Instruments ausschöpft, gibt mit »All Melody« (4. Mai) in der Friedenskirche sein Debüt bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Der Siemens-Musikpreisträger Pierre-Laurent Aimard (29. Juni) interpretiert im Ordenssaal des Residenzschlosses unter anderem Auszüge aus dem »Catalogue des Oiseaux« seines Mentors Olivier Messiaen und Francesco Tristano schreibt mit »Piano 2.0« (28. Juni) im Schloss Rosenstein die Evolution der Klaviermusik von Frescobaldi über Bach und Ravel bis ins 21. Jahrhundert fort – ein Programm wie gemacht, um das Naturkundemuseum Stuttgart als neue Spielstätte der Ludwigsburger Schlossfestspiele einzuweihen.

Kammermusikalische Höhepunkte bieten die Konzerte des jungen serbischen »Teufelsgeigers« Nemanja Radulović (10. Mai), der mit seinem Ensemble Les Trilles du Diable sein Debüt bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen gibt, und des Danish String Quartet (26. Mai), das Musik von Bach und Beethoven mit skandinavischen Volksmelodien kombiniert. Der türkische Pianist Fazıl Say gestaltet einen Kammermusikabend mit dem Casal Quartett (21. Juni) und die georgische Pianistin Khatia Buniatishvili tritt in dieser Saison zusammen mit der jungen aufstrebenden Cellistin Lizi Ramishvili in Ludwigsburg auf (4. Juli), deren Ausnahmetalent Buniatishvili entdeckt hat. Igor Levit und Simon Bode verleihen Schuberts Liedzyklus »Die schöne Müllerin« (11. Juli) ihre ganz persönliche Note und gestalten damit ein weiteres Mal einen besonderen Liederabend.

Neben den Veranstaltungen in Ludwigsburg bieten die Schlossfestspiele auch 2018 wieder besondere Konzertmomente in Bietigheim-Bissingen, Haigerloch, Salem, Stuttgart, Wertheim und Wolfegg.

Das vollständige Programm findet sich online unter www.schlossfestspiele.de.