Am 9. April startet der Live Music Accelerator Berlin (LMAB) - ein gefördertes Projekt zur Stärkung der Berliner Livemusik-Landschaft. In Angriff genommen wird ein Problem, das Clubs und Bands immer härter angeht: schwindende Konzertbesucherzahlen.

"Wie gut ein Konzert besucht ist, hat oft wenig mit der Qualität der Musik zu tun. Es geht meist schlicht um die Vermarktung des Kulturangebots", sagt Sabine Jungheinrich, LMAB Projektleiterin und Head of Partnerships and Cooperations bei der Booking und Artist Discovery Plattform gigmit.

500 Berliner Live-Events will LMAB im Projektzeitraum bis August 2019 mit digitaler Promo-Power pushen und damit 25.000 BesucherInnen beglücken. Durch Schulungen zu Facebook-Marketing, Online-Ticketing und Kampagnen-Management sowie jeweils bereitgestelltem Werbebudget von bis zu 2.000€ vermittelt LMAB den teilnehmenden VeranstalterInnen und MusikerInnen nicht nur nachhaltiges Wissen um intelligentes Online-Marketing, sondern setzt zugleich ein Zeichen.

“Wer heute ausschließlich auf analoge Promo setzt, verschenkt kulturelles Potenzial. Und Geld”, so Jungheinrich. “Konzertpublikum kommt nicht aus dem Nichts, sondern aus dem Internet: 80% der Konzertinteressenten informieren sich online über anstehende Live-Events.”

Große Teile der Livemusik-Branche haben den notwendigen Schritt vom analogen Plakat zur digitalen Marketingstrategie noch nicht oder nur halbherzig gewagt und kommunizieren an der Zielgruppe vorbei - zu Lasten der eigenen Wirtschaftlichkeit. “Get the Crowd” lautet nun die Ansage von LMAB.

Aufgerufen sind alle Berliner MusikerInnen und VeranstalterInnen, sich unter www.livemusic.berlin bis zum 20. Mai 2018 zu bewerben und fortbilden zu lassen. Die Projektergebnisse werden im Anschluss ausgearbeitet als Handlungsempfehlungen für erfolgreiches Eventmarketing veröffentlicht.

Initiator der Förderinitiative ist gigmit, der Hauptsponsor ist Ticketmaster. Das Projekt wird ferner freundlich unterstützt von Shure, FluxFM, Clubcommission Berlin, Berlin Music Commission und Berlin Sessions. LMAB wird kofinanziert aus den Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Programm “Innovationspotenzial der Kultur stärken” (INP II) der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

“Wir bilden zu DIY Promo-Profis aus. Auch kleine Clubs und noch unbekannte KünstlerInnen sollen gut besuchte Events veranstalten können. Dann haben wir unser Ziel erreicht”, so Sabine Jungheinrich.