Anlässlich ihrer Delegiertenversammlung fordert die Deutsche Orchestervereinigung das Ende der unzureichenden Vergütung von Musikerinnen und Musikern in vielen Berufsorchestern. "Um ihre Arbeitsplätze zu erhalten, haben viele Orchestermusiker mitunter seit Jahrzehnten auf Teile ihres Gehalts verzichtet“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). "Angesichts der Rekordüberschüsse in den Staatskassen und der hohen gesellschaftlichen Wertschätzung der Orchester ist den Betroffenen nicht mehr zu vermitteln, warum sie bis zu 30 Prozent weniger verdienen als ihnen nach der geltenden Flächenvergütung zusteht.“ Für Musikerinnen und Musiker in 39 Orchestern – 27 davon in Ostdeutschland – ist faire Vergütung deutlich über dem Mindestlohn überfällig.

Zur Delegiertenversammlung treffen sich ab dem 23. April in Halle (Saale) für vier Tage Vertreter aus rund 140 Berufsorchestern und Rundfunkchören aus ganz Deutschland. Sie beschließen die verbands- und tarifpolitischen Weichenstellungen für die kommenden drei Jahre. Im Vorfeld des Plenums verabschiedete die DOV das Positionspapier "Berufsorchester in Deutschland – Hohe Qualität hat ihren Preis". Es zeigt Lösungen zum Schließen der Gerechtigkeitslücke.

Die wichtigsten Forderungen sind:

  • Notlagen-Tarifverträge und Vergütungen unterhalb der Flächenvergütung müssen schrittweise abgebaut werden.
  • Öffentliche Zuwendungs- und Finanzierungsverträge müssen eine auskömmliche Tarifvorsorge enthalten.
  • Die Finanzierungsbasis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Klangkörper muss erhalten bleiben. Mit ihren Projekten zur Musikvermittlung oder der Erprobung neuer Aufführungsformen erfüllen Rundfunkorchester und -chöre den Kultur- und Bildungsauftrag auf vorbildliche Weise. Damit kommt ihnen eine Schlüsselposition zu.

Das vollständige Positionspapier kann hier eingesehen werden.

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