Nach mehr als zehn Jahren erfolgreichen Wirkens präsentiert sich das Orchester Jakobsplatz München mit einem neuen Namen und neu gestalteten Auftritt: Jewish Chamber Orchestra Munich lautet der neue Name, der ab der Saison 2018/19 gültig sein wird. Für die Neugestaltung des Logos und der Webseite zeichnet das Designkollektiv Basic Matters verantwortlich.

Inhaltlich bleibt sich das Orchester treu – dafür steht schon sein Leiter Daniel Grossmann, der sich für die Wiederentdeckung jüdischer Komponisten und ihrer Werke einsetzt. Einzelne Aspekte aber – etwa das Education-Programm und Gastspiele u.a. in Frankfurt und Zürich – sollen ein stärkeres Gewicht erhalten. Die außergewöhnlichen, genreübergreifenden Projekte werden auch zukünftig einen großen Raum einnehmen.

Seit seiner Gründung 2005 engagiert sich das Ensemble für die Verlebendigung jüdischer Gegenwartskultur; es bereichert die Musiklandschaft um das vielfältige jüdische Erbe und eröffnet mit zeitgenössischen Ideen und Kompositionsaufträgen neue Perspektiven. Die Vergangenheit wird in der Arbeit des Orchesters zwar immer mitgedacht, aber das Interesse richtet sich bewusst auf die Ausgestaltung jüdischer Kultur im Hier und Jetzt. Daniel Grossmanns erklärtes, durchaus gesellschaftspolitisches Ziel bis heute: Den Weg auf die große Bühne finden und jüdisches Leben nach dem Zivilisationsbruch in Deutschland wieder sichtbar werden lassen! So verknüpft das Ensemble nicht nur verschiedene Genres miteinander und sucht den Kontakt zu anderen Gattungen, sondern geht darüber hinaus zahlreiche Kollaborationen mit verschiedensten Institutionen ein.

Programmhighlights

In Zusammenarbeit mit dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper holt das Orchester Alessandro Scarlattis Barock-Oratorium "Il primo omicidio overo Cain“ aus dem 17. Jahrhundert in die Gegenwart. Gekürzt, verdichtet sowie durch zeitgenössische Texte ergänzt, kommt das Stück am 6. Mai 2018 im Münchner Künstlerhaus zur Aufführung. Als Solisten treten Sängerinnen des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper und die Sprecherin Sibylle Canonica auf.

Im Rahmen der Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum wird am 7. Juni 2018 das vierte Konzert der Reihe "Expeditionen“ aufgeführt. Sie widmet sich dem Werk und den Lebensgeschichten jüdischer Komponisten, die durch den Holocaust in Vergessenheit geraten sind. Am 20. Juli 2018 wird das Dokumentarfilmkonzert "Faust“ präsentiert. Es ist das Saisonfinale der Stummfilmkonzertreihe "Flimmerkammer“, die seit 2017 in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen entsteht.

Die Spielzeit 2018/19 wird mit einer Tradition des Orchesters eröffnet: Dem jüdischen Neujahrskonzert. Unter der Leitung von Daniel Grossmann begrüßt das Ensemble das Jahr 5779, das nach jüdischer Zeitrechnung am 10. September 2018 beginnt, mit einem Kantorenkonzert am 21. Oktober 2018 im Münchner Prinzregententheater. Geplant ist ein weiteres Konzert in Zürich.

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