Am 10. Mai 1893 wurde das Museum in Beethovens Geburtshaus im Rahmen einer "Beethoven-Feier" eingeweiht. Heute zählt es zu den meistbesuchten Musikermuseen der Welt und zu den 100 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Derzeit sammelt der Verein Beethoven-Haus Spenden für die Neugestaltung der Dauerausstellung.

Zwischen der Gründung des Vereins Beethoven-Haus im Jahre 1889 und der Eröffnung des Museums lagen gerade einmal vier Jahre. Schon in der ersten Satzung hatten die Gründungsväter sich das Ziel gesetzt, das Geburtshaus Beethovens durch den Erwerb vor dem drohenden Verfall zu retten, es zu sanieren und zu einer Beethoven-Gedenkstätte herzurichten. Kurz nach der Vereinsgründung erfolgte ein erster Aufruf an alle "Beethoven-Verehrer", Mitglied im Verein zu werden, Beethoven-Objekte zu stiften oder mit finanziellen Mitteln zu helfen, das Beethoven-Haus zu erhalten und eine Sammlung aufzubauen.

Zahlreiche Menschen folgten diesem Aufruf, und Prominente wie Reichskanzler Fürst Bismarck, Johannes Brahms oder Guiseppe Verdi konnten zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Ehrenpräsident wurde der damals berühmte Geiger Joseph Joachim. Er veranstaltete bereits 1890 mit großem Erfolg ein erstes Kammermusikfest in Bonn, um zur Instandsetzung von Beethovens Geburtshaus beizutragen. Die Einweihung des Beethoven-Hauses als Museum fand schließlich am 10. Mai 1893 im Rahmen des zweiten Kammermusikfestes statt, das als "Beethoven-Feier zur Weihe des Hauses" angelegt war. Heute zählt das Haus zu den 100 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland und zu den international meistbesuchten Musikermuseen, und die Sammlung gilt als die vielseitigste und bedeutendste Beethoven-Sammlung weltweit.

Das Haus ist über die Jahre immer wieder saniert und restauriert worden. Eine erste umfangreiche Instandsetzung wurde Mitte der 1930er Jahre notwendig. 1969 erfolgte die Neugestaltung der Dauerausstellung im Hinblick auf das Beethoven-Jubiläum 1970. 1994–1996 entschloss sich der Verein zu einer dritten grundlegenden Restaurierung, verbunden mit einer komplett neuen Präsentation der Dauerausstellung. Finanziell unterstützt wurde das Vorhaben von der öffentlichen Hand, von Unternehmen und Stiftungen sowie von zahlreichen Privatpersonen. 2004 folgte die Erweiterung des realen Beethoven-Hauses um das "Digitale Beethoven-Haus“ mit zwei neuen Museumsbereichen und dem Digitalem Archiv, das die Sammlung online für jedermann jederzeit verfügbar macht.

Mit Blick auf BTHVN2020 plant der Verein eine abermalige Überarbeitung des Museums und wirbt um weitere Spenden - insbesondere für die Neugestaltung der Ausstellungsbereiche und eine dringend notwendige räumliche Erweiterung. Zu Beethovens 250. Geburtstag soll sich das Museum mit einer neuen, zeitgemäßen Dauerausstellung, einem Musikzimmer für Museumskonzerte und einer "Schatzkammer" mit Originalhandschriften und einer Sonderausstellungsfläche präsentieren. Im gegenüberliegende Haus Bonngasse 21 soll der Shop eine neue Heimat finden, ein Museumscafé wird integriert, und es ensteht ein Seminarraum für die Vermittlungsarbeit.

Den größten Teil der Gesamtkosten in Höhe von über 3 Mio. Euro tragen die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Land NRW und der Landschaftsverband Rheinland. Aus eigenen Mitteln hat der Verein 600.000 Euro für die von Anfang an geplanten und dringend gebotenen sowie weitere 500.000 Euro für zusätzliche optionale Maßnahmen im Rahmen der Umgestaltung aufzubringen. Seit Mitte 2017 sind im Rahmen der aktuellen Spendenaktion "Das neue Beethoven-Haus" bereits über 600.000 Euro Spenden überwiegend von Privatpersonen zusammengekommen. "Damit ist die Finanzierung der Gesamtmaßnahme bereits nach weniger als einem Jahr im Kern gesichert“, freut sich Direktor Malte Boecker. Gemeinsam mit dem Kuratorium der Stiftung Beethoven-Haus richtet er das Fundraising nun auf die noch ausstehenden optionalen Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise die Neugestaltung des Innenhofes, die Bereitstellung eines behindertengerechten Aufzugs, eine angemessene Fassadengestaltung sowie der Einbau einer audiovisuellen Projektionstechnik. "Diese Maßnahmen sind für die Erscheinung des Beethoven-Hauses genauso relevant wie die Überarbeitung der Ausstellungsbereiche", erläutert Boecker.

Daher erneuert der Verein seinen Spendenaufruf und bittet alle Beethoven-Freunde um weitere Unterstützung, damit das Museum als Zentrum der Jubiläumsfeierlichkeiten zeitnah fertiggestellt wird und zukünftig noch mehr Menschen zu einem Besuch bei Beethoven anregt.

Die Spendenbroschüre "Das neue Beethoven-Haus" wird auf Anfrage zugeschickt und steht im Internet unter www.beethoven.de zum Download bereit.

Wer sich über den Stand der Planungen zur Museumsneugestaltung informieren möchte, hat im Rahmen des Internationalen Museumstages am 13. Mai dazu Gelegenheit. Die Projektleiterin Nicole Kämpken bietet jeweils um 12 und um 16 Uhr einen Rundgang und eine Präsentation an und vermittelt damit einen Blick in die Zukunft des neuen Beethoven-Hauses. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

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