Das erste spartenübergreifende und bundesweite eins-zu-eins-Mentoring für Frauen, die im Kultur- oder Medienbereich Führungspositionen anstreben, startete gestern (15.05.2018) mit einem Treffen der Mentees im Bundeskanzleramt. Staatsministerin Monika Grütters, die sich selbst als Mentorin an dem Programm beteiligt, hat zu einem ersten Austausch eingeladen. Die Mentees sollen vom Erfahrungsschatz und Netzwerk profilierter Berufskolleginnen und -kollegen profitieren, damit langfristig mehr Frauen an den Schaltstellen von Kultur- und Medienwirtschaft vertreten sind.

Organisiert und verantwortet wird das Programm vom Projektbüro "Frauen in Kultur und Medien“, das beim Deutschen Kulturrat angesiedelt ist und das die Staatsministerin für Kultur und Medien finanziert. Hintergrund ist eine umfangreiche BKM-geförderte Studie, die der Deutsche Kulturrat im Juni 2016 vorgelegt hatte und die zeigt, dass Frauen immer noch an der Spitze von Kultureinrichtungen und Medienunternehmen oder auch in Gremien und Jurys unterrepräsentiert sind. Monika Grütters setzte daraufhin einen Runden Tisch ein, dessen Forderung unter anderem ein Mentoring-Programm war. An dem ersten von drei geplanten Durchgängen des Mentoring-Programms beteiligen sich 12 Mentorinnen und ein Mentor. Auf die ausgeschriebenen Plätze bewarben sich fast 300 Mentees. Der große Rücklauf ist ein Beleg dafür, dass es bundesweit in allen Kultursparten viele Frauen mit Führungswillen gibt, die sich von dem neuen Angebot eines Mentorings einen positiven Effekt auf ihren Berufsweg versprechen.

Die Staatsministerin betonte: "Qualifikationen zu erwerben, ist das eine. Qualifikationen sichtbarer zu machen, ist das andere. Die große Zahl an Bewerberinnen im ersten Mentoring-Durchgang zeigt: Es gibt in allen Kultursparten viele hervorragend ausgebildete und engagierte Frauen, die bereit sind, Führungsverantwortung zu übernehmen. Für diejenigen, die als Mentee ausgewählt wurden, ist bereits die Teilnahme an dem Programm ein schöner Erfolg. Noch schöner wäre es, wenn die Beziehung zu der jeweiligen Mentorin oder dem jeweiligen Mentor den Durchbruch beim beruflichen Aufstieg brächte. Das Anliegen, jüngere Berufskolleginnen zu unterstützen, liegt mir auch persönlich sehr am Herzen. Daher habe ich entschieden, an dem Programm selbst als Mentorin mitzuwirken.“

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Mit der Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich, das hat unsere jüngste Untersuchung gezeigt, sieht es leider sehr schlecht aus. Gerade bei der Übertragung von Führungsverantwortung im Kulturbereich werden Frauen deutlich weniger berücksichtigt als Männer. Mit dem eins-zu-eins-Mentoring-Programm wollen wir eine konkrete Hilfestellung für Frauen, die Führungspositionen im Kultur- und Medienbereich anstreben, anbieten. Unsere Devise: Reden ist Silber, handeln ist Gold.“

Weitere Informationen zum Mentoring-Programm finden Sie hier: https://www.kulturrat.de/thema/frauen-in-kultur-medien/mentoring-programm/