Vom 15. bis 17. Mai 2018 fand in Berlin die Mitgliederversammlung der GEMA statt. Dort wählten die mehr als 700 anwesenden Komponisten, Textdichter und Musikverleger turnusmäßig ihre Vertreter für die neue Amtsperiode bis 2021 in den Aufsichtsrat. Inhaltlich im Fokus stand die Regelung der Verteilung von Lizenzeinnahmen, die die GEMA von YouTube und vergleichbaren Online-Plattformen erhält. In der Hauptversammlung wurde SR 2 KulturRadio und PULS der Radiokulturpreis verliehen.

Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder der GEMA, um über Zukunftsfragen ihres Vereins zu entscheiden. Rund 700 Komponisten, Textdichter und Verleger nahmen vom 15. bis 17. Mai persönlich an der Mitgliederversammlung der GEMA teil. "Ich freue mich sehr, dass in diesem Jahr so viele Mitglieder nach Berlin gekommen sind, um ihre GEMA aktiv mitzugestalten“, so Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA. "Schließlich lebt unser Verein erst durch umfassende Mitwirkung. Besonders begrüße ich auch das wachsende Engagement jüngerer Mitglieder.“ Neben der Abstimmung über Neuregelungen sowie der Wahl des Aufsichtsrates und weiterer Gremien konnten sich die Mitglieder in begleitenden Veranstaltungen über Themen wie Lizenzierung, Verteilung, Politik und Service-Angebote informieren.

Beschlüsse der Mitgliederversammlung: Verteilung von Lizenzeinnahmen von Online Plattformen

Ein Regelungsvorschlag für die Verteilung der Lizenzeinahmen aus Musiknutzungen auf YouTube und vergleichbaren Online-Plattformen stand in diesem Jahr im Zentrum der Änderungen, die durch die Mitgliederversammlung beschlossen wurden. Besonders wichtig war es den Mitgliedern, der außergewöhnlich breiten und grundsätzlich unbegrenzten Vielfalt an unterschiedlichen Repertoires Rechnung zu tragen, die auf solchen Plattformen genutzt werden. Der Beschluss der Mitgliederversammlung, der nach eingehender Erörterung von allen drei Berufsgruppen mit großer Mehrheit verabschiedet wurde, regelt auch die Verteilung der Einnahmen, die die GEMA von YouTube aufgrund des 2016 geschlossenen Vertrags rückwirkend für die Jahre 2009 bis 2016 erhalten hat. Daneben wurden weitere Anpassungen des Regelwerks diskutiert und beschlossen.

Wahl des Aufsichtsrates: Dr. Ralf Weigand als Vorsitzender bestätigt

In der Mitgliederversammlung wurde in diesem Jahr der Aufsichtsrat der GEMA für die nächsten drei Jahre neu gewählt. Die Komponisten wählten Jörg Evers, Matthias Hornschuh, Micki Meuser, Jochen Schmidt-Hambrock, Dr. Charlotte Seither und Dr. Ralf Weigand als ihre Vertreter in den Aufsichtsrat sowie Prof. Dr. Enjott Schneider und Alexander Zuckowski als Stellvertreter. Die Textdichter werden bis 2021 von Burkhard Brozat, Rudolf Müssig, Frank Ramond und Stefan Waggers-hausen im Aufsichtsrat vertreten, Tobias Künzel und Pe Werner fungieren als Stellvertreter. Die Interessen der Verleger repräsentieren im Aufsichtsrat künftig Hans-Peter Malten, Michael Ohst, Dagmar Sikorski, Patrick Strauch und Dr. Götz von Einem sowie als Stellvertreter Jörg Fukking und Diana Muñoz.

Als ihren Vorsitzenden haben die Aufsichtsräte Dr. Ralf Weigand (Komponist) bestätigt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Stefan Waggershausen (Textdichter) und Dagmar Sikorski (Verleger) gewählt. "Ich freue mich über das Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen durch ihre Wahl aussprechen. Unsere Mitglieder sind die große Stärke der GEMA. Für ihre Interessen möchte ich mich in meinem Amt weiter einsetzen“, kommentiert Dr. Ralf Weigand die Wahl. "Aktuell stehen dazu weitreichende Entscheidungen und Weichenstellungen an, deren Umsetzung entscheidend die Zukunft der GEMA bestimmen wird.“

Wahl der 64 Delegierten der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder

In der Versammlung der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder wurden in diesem Jahr 32 Komponisten, 12 Textdichter und 20 Verleger zu Delegierten gewählt, die in den nächsten drei Jahren und damit auch in den Berufsgruppenversammlungen und der Hauptversammlung der ordentlichen Mitglieder die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen vertreten.

Faire Vergütung: Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Heker appelliert an Politik und Urheber

"Schaffen Sie endlich die rechtlichen Grundlagen für eine angemessene Vergütung der kreativen Leistungen im Internet. Die großen internationalen Online-Plattformen müssen verpflichtet werden, von den Werten, die sie mit den Werken der Kreativen vereinnahmen, einen fairen Anteil an die Urheber zu zahlen“, wandte sich Dr. Heker in seinem Bericht vor den Mitgliedern an die Politik. Die Musikschaffenden machte er auf die europaweite Petition "Make the Internet fair“ aufmerksam: "Sie alle sind aufgerufen, diese Petition zu unterschreiben. Stärken Sie den Politikern den Rücken, die sich in Brüssel für eine faire Urheberrechts-Richtlinie einsetzen. Der Lobby der großen Online-Plattformen müssen die Kreativen etwas entgegensetzen, damit das Internet gerechter wird.“ 

Auf die aktuell in der Musikbranche geführte Gender-Debatte ging Heker in seiner Rede ebenfalls ein: "In der GEMA sind wir fest davon überzeugt, dass in der Musikwelt Männer und Frauen gleichermaßen partizipieren sollten. Daher freue ich mich, dass die in der Mitgliederversammlung 2017 verabschiedete Satzungsregelung, wonach es sich die GEMA zum Ziel setzt, den Anteil von Frauen in ihren Gremien zu stärken, bereits zu greifen beginnt.“

Radiokulturpreis

Den Radiokulturpreis, der als Bestandteil des kulturellen Engagements der GEMA die Bedeutung der Musikkulturförderung speziell im Medium Radio aufzeigen und dessen öffentliche Wahrnehmung fördern soll, nahmen Vertreter der diesjährigen Preisträger SR 2 KulturRadio sowie PULS in der Hauptversammlung entgegen. Bettina Taheri-Zacher, Musikchefin SR 2 KulturRadio, in ihrer Dankesrede: "Diese Auszeichnung ist eine große Bestätigung unserer täglichen Arbeit und unserer Programm- sowie Musikstrategie. Wir wollen unsere Hörerinnen und Hörer jeden Tag aufs Neue begeistern, sie abholen und auf Entdeckungsreise in musikalische Welten mitnehmen. Das treibt uns an.“ Thomas Müller, Programmchef von PULS, betonte: "Wir freuen uns über den Radiokulturpreis außerordentlich. Programmmachen ist für uns eine Passion – gar nicht so sehr Kultur im eigentlichen Sinne. Wir wollen über Menschen berichten und damit Menschen erreichen. Wir brennen dafür, öffentlich-rechtliche Inhalte auch auf digitalem Wege erlebbar zu machen.“

Die Rede des Vorstandsvorsitzenden der GEMA, Dr. Harald Heker, finden Sie hier: www.gema.de/mgv2018

Eine Übersicht über alle neu gewählten Aufsichtsratsmitglieder und Delegierten finden Sie unter folgendem Link: www.gema.de/die-gema/organisation

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von rund 72.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

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