Das Schumann-Haus an der Bilker Straße 15 soll denkmalgerecht saniert und in weiten Teilen zu einem Museum ausgebaut werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage zur Herbeiführung eines Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses wird nun den politischen Gremien vorgelegt. Am 20. September wird der Rat hierüber entscheiden. Die Gesamtkosten der mit dem Denkmalschutz abgestimmten Baumaßnahme betragen, ohne Ausstellungskosten, 3,2 Millionen Euro. Das Museum im Schumann-Haus soll im Herbst 2020 unter der Leitung des Heinrich-Heine-Institutes eröffnet werden.

Wohnsitz des Musikerehepaars Robert und Clara Schumann
Das ursprünglich als bürgerliches Wohnhaus gebaute Gebäude war von 1852 an Wohnsitz des Musikerehepaars Robert und Clara Schumann und ihrer Kinder. Die Familie bewohnte das Haus auch nach dem Tod Robert Schumanns noch bis 1855, es ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie. Das Gebäude soll aufgrund seiner besonderen historischen Bedeutung und seiner Lage in der klassizistischen Stadtstruktur zum Schumann-Museum umgebaut und in das Konzept einer "Straße der Romantik und Revolution" integriert werden. Dabei wird die Stadt Düsseldorf durch den eigens gegründeten Verein zur Förderung des Schumann-Hauses unterstützt.

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "In Düsseldorf lebten und dirigierten im 19. Jahrhundert unter anderem Schumann, Mendelssohn-Bartholdy und Brahms und prägten Düsseldorfs Ruf als Musikstadt. Mit dem Schumann-Haus wird endlich ein angemessener Ort geschaffen, um die Bedeutung der Stadt Düsseldorf in der Musikgeschichte zu präsentieren."

Das Schumann-Haus sowie die im Hof befindlichen weiteren zwei ehemaligen Stallgebäude wurden in der Vergangenheit zu Wohnzwecken umgebaut. Im Erdgeschoss des Hauses sind die Schumann-Gedenkstätte, ein Büro der Schumann-Gesellschaft sowie Wohnräume und Ausstellungsräume einer Keramikkünstlerin untergebracht. Das 2. Obergeschoss und das Dachgeschoss des Schumann-Hauses sind ebenfalls bewohnt. Drei Wohnungen stehen leer.

Sanierungs- und Umbaumaßnahmen
Ausgehend von der ehemaligen Wohnung der Familie Schumann und der Gedenkstätte soll im Zusammenhang mit einem Erweiterungsbau in einem ersten Schritt das Museum mit einer Fläche von rund 650 Quadratmetern entstehen. Der Erweiterungsbau wird dabei die Tordurchfahrt überspannen. Er ermöglicht den Einbau einer Treppe (zusätzlich als zweiten Rettungsweg erforderlich) sowie eines Aufzuges ohne Eingriff in die historische Substanz. Das 2. Obergeschoss und Dachgeschoss wird zukünftig weiterhin als Wohnung genutzt und eine separate Erschließung über das historische Treppenhaus erhalten, das nur im Brandfall als Rettungsweg für das Museum dient.

Im Erdgeschoss umfasst der Erweiterungsbau, größtenteils verglast, den Zugang zur Treppe und zum Aufzug. In den angrenzenden Erdgeschossräumen des Bestandsgebäudes sind Kasse, Museumsshop und Garderobe vorgesehen. Im ersten Obergeschoss erreicht man über Treppe und Aufzug einen großen, zentralen Ausstellungsraum, der an die ehemaligen Wohnräume von Robert und Clara Schumann, die zukünftig ebenfalls als Ausstellungsräume dienen sollen, anschließt. Im Keller werden Sanitärräume einschließlich einer behindertengerechten Toilettenanlage sowie Lager- und Technikräume eingerichtet.

Die baulichen Maßnahmen umfassen insbesondere die Sanierung des von Pilz befallenen Holztragwerkes des Vorderhauses, die Restaurierung der denkmalgeschützten Bauteile, die Sanierung der veralteten haustechnischen Anlagen (unter Berücksichtigung der zukünftigen musealen Nutzung) sowie die Erneuerung des Bodenbelags im Hof durch die Verlegung von Kleinpflaster.

Ausstellungsgestaltung des Schumann-Hauses
Die Ausstellungsgestaltung wird aktuell geplant und soll in einem separaten Beschluss Anfang 2019 eingebracht werden. Die Planungen im baulichen und im Ausstellungsbereich berücksichtigen die Möglichkeit einer modularen Erweiterung des Museums. In einer weiteren Ausbaustufe können zukünftig ggf. freiwerdende Räume für Wechselausstellungsbereiche, einen multifunktional nutzbaren Raum (Museumspädagogik, Veranstaltungen) und ein Café umgebaut werden.