Das Beethovenfest 2018 ist am Sonntagabend höchst erfolgreich zu Ende gegangen. Unter der Leitung von Michael Boder gestaltete das ORF Radio-Symphonieorchester Wien das Abschlusskonzert des Beethovenfestes mit zwei letzten Orchesterwerken: Morton Feldmans »Coptic Light«, einem hinreißend meditativen, atmosphärischen Werk und Anton Bruckners unvollendeter Neunten, ein Werk voller harmonischer Kühnheiten.

Im Vorverkauf war spürbar, dass das Publikum dem Beethovenschen Schlüsselbegriff »Schicksal«, der politischen inspirierten Werken ebenso Raum gab wie späten und bedeutungsschweren, mit zunehmender Begeisterung begegnete. Das Motto »Schicksal«, das Nike Wagner in ihrem Festvortrag zur Eröffnung in einen geistesgeschichtlichen Kontext setzte, erwies sich als außerordentlich ergiebig. In der fein durchdachten Programmdramaturgie schien das Motto facettenreich in fast allen Konzerten auf. Zahlreiche Gäste zeigten sich elektrisiert von der Schlüssigkeit der Programmzusammenstellungen und den hochkarätigen Besetzungen. Die besondere Qualität dieses Festivalkonzeptes erfuhr überall lebhaften Zuspruch!

Ausgehend von Ludwig van Beethovens fünfter Symphonie, der »Schicksalssymphonie«, reflektierte die Saison 2018 zahlreiche historische und individuelle  Schicksalsmomente - begleitet von einem intensiven Klaviersonaten-Wochenende und spartenübergreifenden performativen Formaten. Immer ging es um eine ideen- und rezeptionsgeschichtliche Perspektive auf das Werk Ludwig van Beethovens.

Das Eröffnungskonzert des Orchestre Philharmonique de Radio France mit dem französischen Pianisten Bertrand Chamayou unter der Leitung des finnischen Dirigenten Mikko Franck und das Russische Nationalorchester mit seinem GMD Mikhail Pletnev und dem vielfach preisgekrönten Geiger Renaud Capuçon, sowie das Orchestra of the Age of Enlightenment unter der Leitung von Adam Fischer wie auch der Abend der Academy of St Martin in the Fields mit Kit Amstrong oder das gemeinsame Campus-Projekt der Deutschen Welle und des Beethovenfestes Bonn mit dem diesjährigen Gastland Indien unterstrichen den internationalen Anspruch des Beethovenfestes.

Ludwig und DU steht für unser Angebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In den 36 Veranstaltungen, die speziell für die jeweilige Altersgruppe konzipiert waren, wurden 3400 junge Menschen erreicht. Mehr als die Hälfte davon war aktiv musizierend oder als Teilnehmer in Workshops involviert oder ausführend. Besonders hervorzuheben ist der Start der neuen Reihe "Kollektiv L“, die sich mit verschiedenen Formaten an junge Erwachsene richtet. Konzert, Workshop und Warm-ups zum Konzert bringen junge, kulturinteressierte Menschen beim Beethovenfest zusammen und lassen sie gemeinsam intensive Erfahrungen mit der Musik und den Themen des Beethovenfests machen.

Neben der Uraufführung von Dieter Schnebels »(BSH) Schicksalslied. Beethoven – Hölderlin« durch das Sinfonieorchester Flandern, bereitete vor allem die Uraufführung »Monadologie XXXIV ›… loops for Ludvik‹« des österreichischen Komponisten Bernhard Lang als Hommage an Beethoven dem Publikum große Freude. Es spielte das MDR Sinfonieorchester - mit Marino Formenti am Klavier - unter der Leitung von Stefan Asbury. Auch konzeptionell ungewöhnliche Projekte wie »STORY WATER«, das das renommierte Ensemble Modern mit einem der führenden europäischen Choreographen – Emanuel Gat – zusammenbrachte oder Alexandra Waierstalls Choreographie »ANNNA³« in der musikalischen Umsetzung von HAUSCHKA trugen ebenso dazu bei, das Profil des Beethovenfestes zu stärken und zu verdeutlichen. Sowohl amüsant wie tiefsinnig war die  Installation »Zukunftsschei(b)maschine« von Georg Nussbaumer, die über die gesamte Festivalzeit das Foyer des World Conference Center Bonn optisch und akustisch prägte.

Mit einer durchschnittlichen Auslastung von stabilen 70% schließt das Beethovenfest Bonn 2018 erfolgreich ab. Ausverkauft waren gut ein Drittel der insgesamt 57 Konzerte.

Bereits jetzt gab Nike Wagner das Motto des kommenden Beethovenfestes 2019 bekannt: »Mondschein«. Das Beethovenfest Bonn 2019 findet vom 6. bis 29. September statt. Das vollständige Programm wird Ende März 2019 veröffentlicht. Mitglieder des Internationalen Fördervereins Beethovenfest Bonn erhalten bevorzugt ab etwa Anfang März 2019 Karten.