Der in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebene und mit 10.000 Euro dotierte Preis "Innovatives Orchester“ geht an das Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters Halberstadt. Die von der Deutschen Orchester-Stiftung berufene Jury wählte den Preisträger aus insgesamt 30 Bewerbungen deutscher, professioneller Orchester aus. Einen Sonderpreis in Höhe von 2.500,- € erhält das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt.

Mit dem Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters zeichnet die Jury einen Klangkörper aus, der sich mit der "Orchesterwerkstatt Halberstadt“ intensiv für die Förderung jugendlicher Komponisten einsetzt. Die Werkstatt bietet Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre größtenteils autodidaktisch erarbeiteten Stücke mit dem Orchester zu proben und aufzuführen. Während des mehrtägigen Probenprozesses werden die jungen Künstler von drei Mentoren und dem Chefdirigent des Orchesters unterstützt. Die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit den Orchestermitgliedern bietet dem Nachwuchs ergänzende Anregungen  und damit weiteres Entwicklungspotenzial. Zusätzlich stellen die jugendlichen Komponisten ihre Werke in Schulklassen vor, die das abschließende Konzert besuchen. Im Konzert, das ausschließlich aus Uraufführungen besteht , werden die Werke erstmals vor Publikum präsentiert.

"Die Gesamtkonzeption dieses seit Jahren deutschlandweit einzigartigen Veranstaltungsformats hat uns überzeugt. Die besondere Form der Förderung für sehr junge Komponisten ist innovativ und aus unserer Sicht beispielhaft“, so Louwrens Langevoort, stellv. Vorsitzender der Jury und Intendant der Kölner Philharmonie.

Ein Sonderpreis geht in diesem Jahr an das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt für sein über sechs Jahre angelegtes Education-Projekt (2013–2018). Die enorme regionale Reichweite des integrierenden Schülerprojekts, die Kooperation mit polnischen Schulen und die wissenschaftliche Begleitung des Projekts haben die Jury von der Bewerbung überzeugt.

Mit dem Preis "Innovatives Orchester“ will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze im Orchesterbereich, sei es bei Konzertformaten, bei der Ansprache neuer Zielgruppen, im Bereich der Musikvermittlung oder des Orchestermanagements würdigen und mehr öffentliche Wertschätzung verschaffen.

Jury-Mitglieder waren:

  • Dr. Susanne Litzel, Stellv. Vorsitzende Kuratorium der Deutschen Orchester-Stiftung, Geschäftsführende Gesellschafterin Klaus Herding GmbH Bocholt
  • PD Dr. Christiane Tewinkel, Privatdozentin für Musikwissenschaft, Universität der Künste Berlin, Lecturer in musicology, Barenboim-Said Akademie Berlin
  • Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH
  • Alexander Meraviglia-Crivelli, Generalsekretär des Gustav Mahler Jugendorchesters
  • Dr. Stefan Rosu, Intendant Philharmonie Zuidnederland
  • Jean-Marc Vogt, Kuratoriumsmitglied Deutsche Orchester-Stiftung, Bratscher im Frankfurter Opernhaus- und Museumsorchester