Zum ersten Mal hat beim Deutschen Orchestertag der Dialog mit den Musikerinnen und Musikern im Mittelpunkt gestanden. Das mittlerweile 16. Treffen der Manager von Berufsorchestern stand unter dem Motto Bitte bleiben Sie gesund!. Der Deutsche Orchestertag fand am 11. und 12. November in Berlin statt.

Am zweiten Tag waren Orchestermusiker und -musikerinnen eingeladen. Diskutiert wurden v.a. die Themen Musikergesundheit, Arbeitsstrukturen und Konfliktlösung.

Eine fundierte Einführung in das Thema Gesundheit lieferte Prof. Dr. Alexander Schmidt, Leiter des Berliner Centrums für Musikermedizin an der Charité. Die DOV-Arbeitsgruppe Gesundheit & Prophylaxe arbeitet mit den Experten der Einrichtung eng zusammen. Schmidt betonte, dass 95 Prozent der an fokaler Dystonie Erkrankten klassische Musiker sind. Eine wichtige Maßnahme zur Prävention sei deshalb, Überlastungen zu vermeiden.

In der folgenden Podiumsdiskussion ging es um Möglichkeiten der Konfliktlösung in Orchestern. Auf dem Podium saßen u.a. Martin Hennecke, stellvertretender Solopauker und Orchestervorstand des Saarländischen Staatsorchesters in Saarbrücken sowie Mitglied im DOV-Gesamtvorstand, und Detlef Grooß, Bratscher und Orchestervorstand des Nationaltheater-Orchesters Mannheim.

Vertieft wurden die Themen am Nachmittag in Workshops. Den Workshop Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge im Orchester leitete Sieglinde Fritzsche. Die Bratschistin der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin leitet die AG Gesundheit der DOV und gehört zum Geschäftsführenden Vorstand. Während des Workshops präsentierte sie die Arbeit der AG. Ihre Mitglieder haben sich in den vergangenen Jahren auf nationaler und internationaler Ebene vielfältig vernetzt. Anschließend wurden vielversprechende Projekte der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen und am Meininger Theater vorgestellt.

Die Abschlussrunde bestritten die beiden Geschäftsführer der Tarifpartner, Gerald Mertens von der DOV und Marc Grandmontagne vom Deutschen Bühnenverein. Sie stellten sich den Fragen und Statements der Manager und Musiker. Deutlich wurde dabei, dass es durchaus noch Potenziale im gemeinsamen Umgang gibt; noch mehr jedoch, dass angesichts der auf dem Tisch liegenden Themen eine engere Zusammenarbeit unausweichlich ist.

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