Die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein vergibt ihren Brahms-Preis 2019 an Pieter Wispelwey und Paolo Giacometti. Sie würdigt damit die herausragenden Beiträge der beiden Künstler zum heutigen Verständnis des norddeutschen Komponisten. Bereits Mitte der Neunziger hat der Cellist Pieter Wispelwey mit einer CD-Einspielung der Brahms-Sonaten die bis dahin gängigen Interpretations-Gewohnheiten auf den Kopf gestellt – was vom Publikum und der Kritik entsprechend kontrovers diskutiert wurde. Mittlerweile wissen aber auch die "Traditionalisten“ seinen Beitrag zur Erneuerung des Brahms-Bildes sehr zu schätzen.

Auch der ebenfalls in Holland lebende Pianist Paolo Giacometti hat sich in Verbindung mit dem Namen Brahms besonders hervorgetan, als er im Jahr 2000 den Hamburger Brahms-Wettbewerb mit dem 1. Preis gewann. Derzeit spielen die beiden Künstler sämtliche Duo-Werke von Schubert und Brahms auf 6 CDs ein – und setzen dabei die melodische Qualität von Brahms’ Werk ganz bewusst in Beziehung zu dem Schaffen von Franz Schubert.
Die Verleihung des mit 10.000 EUR dotierten Brahms-Preises findet am 17. Mai 2019 in der St. Bartholomäus-Kirche Wesselburen statt. Die beiden Ausnahmekünstler spielen dort Schuberts berühmte "Arpeggione-Sonate“ und Brahms‘ große Sonate F-Dur. Die Laudatio wird der NDR-Moderator Ludwig Hartmann als spannendes Interview in Szene setzen.

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