In einem offenen Brief an den Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Dr. Thomas Gruber, fordert der Bundesvorsitzende der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD), Prof. Martin Christoph Redel, die Absicht fallen zu lassen, das Münchner Rundfunkorchester aufzulösen.

"Die JMD als der Fachverband der deutschen Jugendorchester wird nicht wortlos dem um sich greifenden Orchestersterben zusehen. Uns geht es nicht allein um den Erhalt der deutschen Orchesterlandschaft, sondern auch um den Erhalt von deren Vielfalt und ihren Aktivitätspotenzialen. Wenn es der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinem Kulturauftrag ernst meint, so sind es vor allem die kulturschaffenden Aktivitäten, die aufrecht zu erhalten sind – und hierzu zählen die Rundfunkorchester.

Gerade das Münchner Rundfunkorchester sollte für den Bayerischen Rundfunk eher ein Aktivposten seines öffentlichen kulturellen Wirkens sein als ein offenbar schwer zu legitimierender Kostenfaktor. Da ließe sich zweifellos an anderer Stelle effizienter sparen. Das Orchester ist hingegen eine nachhaltige, produktiv wirkende Investition. Mit seinen besonderen Programmprofilen spielt das Münchner Rundfunkorchester in der aktuellen Bewegung auf zukunftsorientierte Publikumsbildung, Kooperation mit Schulen, Konzerte für Kinder usw. eine prominente Rolle. Es wäre ein kultur- und bildungspolitischer Fauxpas und eine Missachtung des verfassungsmäßig verankerten Kulturauftrags, wenn der Bayerische Rundfunk sich hiervon plakativ verabschieden würde.

Im Interesse und im Namen der musikalischen Jugend Deutschlands bitte ich Sie, sich für die Erhaltung des Münchner Rundfunkorchesters sogar persönlich stark zu machen. Erkennen Sie seinen künstlerischen, musikpädagogischen, bildungspolitischen und marketingtechnischen Wert und handeln Sie mit Mut und Weitsicht."

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