Die Deutsche Jazzunion richtet gemeinsam mit vielen anderen Bundesverbänden einen dringenden Appell an die Bundesregierung, bei den weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen die teils drastischen Auswirkungen für den Kulturbereich im Auge zu behalten. Am heutigen Mittwoch werden nach Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsident*innen der Länder weitere Vorgaben zur Eindämmung des Infektionsgeschehens erwartet.

Nikolaus Neuser, Vorsitzender der Deutschen Jazzunion. "Ein erneuter Lockdown im Kulturbereich wird für die allermeisten Kolleg*innen im Jazz- wie auch in anderen Kunstbereichen kaum zu verkraften sein. Viele stehen schon jetzt aufgrund der seit März bestehenden Einschränkungen und fehlender staatlicher Unterstützung – Stichwort Unternehmer*innenlohn – vor dem Ruin. Konzerte und andere für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft unverzichtbare Kulturveranstaltungen müssen von der Politik angemessen behandelt werden. Sollten Veranstaltungen trotz durchdachter Hygienekonzepte untersagt werden müssen, so darf dies nicht auf dem Rücken der Kunst- und Kulturschaffenden ausgetragen werden!“

Auch andere Verbände haben die Politik aufgefordert, weitere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz mit Augenmaß zu beraten. Aus Sicht des Deutschen Musikrates machen Maßnahmen wie der Verkauf von reduzierten Ticketkontingenten, die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes sowie Wegeleitsysteme und definierte Zeitfenster mit kürzeren Programmen Kulturorte zu "vergleichsweise sicheren Räumen“. Der Deutsche Kulturrat forderte die Bundesregierung auf, im Falle eines nochmaligen Lockdowns entstehende Einnahmeausfälle für Kulturschaffende zu kompensieren.

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