Auf der Mitgliederversammlung des Landesverbands der Musikschulen (LVdM) berichtete der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen über aktuelle Planungen des Landes NRW im Bereich der Musikschulen. Die Landesregierung setzt mit der Stärkungsinitiative Kultur einen deutlichen und nachhaltigen Akzent für Kunst und Kultur in NRW. "Im Schwerpunkt kulturelle Bildung spielen die öffentlichen Musikschulen eine wichtige Rolle“, so Klaus Kaiser am heutigen Vormittag. "Wir wollen daran mitwirken, dass musikalische Bildungsbiographien durch Angebote in allen Altersstufen möglichst durchgängig werden.“

Kaiser erläuterte eine Erhöhung der Landesförderung: Die sogenannte Musikschuloffensive, ein Landesprogramm zur Stärkung der öffentlichen Musikschularbeit, wird momentan zur Umsetzung vorbereitet. Hier geht es im Schwerpunkt darum, den Anteil sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse an den Musikschulen zu erhöhen und den Musikschulen gleichzeitig mehr Möglichkeiten zur qualitativen Weiterentwicklung zu geben – ein Auftrag aus der Koalitionsvereinbarung. Mit einer stufenweisen Erhöhung der Förderung bis 2022 stehen ab 2022 dauerhaft jährlich 6,5 Mio. € mehr zur Verfügung.

Zudem werden die Musikschulen im Bereich der Digitalisierung unterstützt: "Wir werden im kommenden Jahr im Rahmen der Unterstützungsprogramme für die Corona-Folgen ein Programm für die Musikschulen auflegen, das beim Aufbau digitaler Infrastruktur, beim Entwickeln und Anschaffen von Software und bei der Vermittlung von Skills hilft.“ Diese Mittel werden aus dem Kulturstärkungsfonds des Kulturministeriums bereitgestellt. Eingeplant werden für dieses Programm 6 Mio. € in 2021.

Kaiser betonte abschließend, "dass die musikalische Bildung für die Landesregierung einen hohen Stellenwert besitzt. Ich hoffe sehr auf und bitte um Ihre Mitarbeit, um unseren Kindern musikalisches Erleben und musikalische Ausdrucksfähigkeit nahezubringen.“

"Mit der raschen Entwicklung digitaler Unterrichtsformen haben die Musikschulen den Frühjahrslockdown für viele Schülerinnen und Schüler erträglicher gemacht,“ sagt Bernd Smalla, Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen in NRW. "Daher entwickelte sich die Covid-19-Pandemie zu einem Katalysator der digitalen Entwicklung in der Musikschularbeit.“ Nun gilt es, diese Entwicklung landesweit auf eine solide Ausstattungsbasis zu stellen. "Die Unterstützung durch die Landesregierung ist umso wichtiger, als die Musikschulen keinerlei Zugang zu den milliardenschweren Digitalpaketen für die allgemeinbildenden Schulen haben“, zeigt sich Smalla über die Ankündigung Kaisers zu dieser Digitaloffensive der Landesregierung erfreut.

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Musikschulen in NRW fand am 27. November erstmalig als Videokonferenz statt. Zentrale Themen waren die genannte Musikschul-Offensive, aktuelle Bedingungen der Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Musikschulen und aktuelle Aspekte zur Digitalisierung an Musikschulen.

Über den Landesverband der Musikschulen in NRW:
Der Landesverband der Musikschulen in NRW e.V. (LVdM NRW) vertritt die Interessen von Städten, Kreisen, Gemeinden, Zweckverbänden und Vereinen, die Träger von gemeinnützigen Musikschulen sind oder mehrheitlich an einer Musikschule mit eigener Rechtspersönlichkeit beteiligt sind.
An den 160 Mitgliedsschulen werden ca. 336.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen von über 7.500 Lehrerinnen und Lehrern ausgebildet. Damit stellt Nordrhein-Westfalen einen der größten Landesverbände im Verband deutscher Musikschulen (VdM), in dem bundesweit 930 öffentliche Musikschulen zusammengeschlossen sind. Gefördert wird der Landesverband der Musikschulen vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

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