Am 10. September 2006 wurden nach drei intensiven musikalischen Wettbewerbstagen, bei denen die 24 nominierten Bands auf höchstem Niveau konkurrierten, die drei gleichwertigen Preise der ersten creole NRW - Preis für Weltmusik aus Nordrhein-Westfalen verliehen.

Herr Monegel, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit der Stadt Dortmund, und Herr Dr. Martin Greve, Vorsitzender der Jury creole NRW, überreichten folgenden Bands die mit 2.000,-- € dotierten Preise:

Ahoar (Mesopotamia Jazz), aus Bonn
Rein musikalisch-technisch war Ahoar eine der perfektesten Gruppen aller Bewerber, und zwar bei ihren Aufnahmen ebenso wie live, gleichzeitig aber eine der emotionalsten: expressive Musik, die Zuhörer zum Weinen bringt. Ihre überragende musikalische Darbietung lässt vergessen, dass die Stilmischung aus Jazz und irakischem Maqam vollkommen einzigartig ist und praktisch ohne Vorbilder.

Borderland Mariana Sadovska & Band (Ukrainische Hexengesänge), aus Köln
Borderland brachte die rätselhafteste Darbietung des Wettbewerbs: ukrainische Lieder und Gesänge in avantgardistischer Performance, begleitet von wunderbaren leisen, jazzigen Bass-, Schlagzeug- und Klavierklängen, gerufen, gesungen, gehechelt, atemlos, elektrisierend, dazwischen bizarre Geschichten, mal mädchenhaft, mal übermächtig wie archaische Beschwörungen. Die beste, extremste Bühnenpräsenz aller Teilnehmer.

Tapesh 2012 (Persian Rap), aus Bochum
Tapesh überzeugte vor allem durch seine alles überflutende positive Live-Energie und die in jeder Hinsicht denkwürdige Mischung: Persischer Rap, ein Klarinettist, dem die Klezmer-Erfahrung deutlich anzuhören war, dazwischen Reggae, dann iranische Partymusik, im Hintergrund der Bühne Live-Videos, eine Collage aus Standbildern, ebenso subtil politisch wie die orangen Guantanamo-Overalls der Bandmitglieder, dazu coole Sonnenbrillen und ein unglaublich erfrischender Dr. Hope als Frontman. Das Publikum wie die Jury tanzte begeistert, und noch lange danach wirkten die Bilder und Klänge dieses Konzertes im Kopf weiter.

Die drei Sieger der creole NRW, Ahoar, Borderland Mariana Sadovska & Band und Tapesh 2012, werden vom 17. – 20. Mai 2007 im ersten Bundeswettbewerb creole – Weltmusik aus Deutschland gegen die Gewinner der anderen Bundesländer im Dortmunder domicil antreten.

Die Auszählung der Stimmzettel für den Publikumspreis bestätigte die Entscheidung der Jury. Der Publikumspreis ging an:

Tapesh 2012
Borderland Mariana Sadovska & Band
Seidenstrasse (asiatischer Freestyle), aus Wuppertal
Schwerpunkt des Duos ist die virtuose Improvisation traditioneller chinesischer Musik und Stücken der modernen Musikliteratur. Das Zusammenspiel der beiden Musiker vermittelt eine intensive Klang- und Sinneserfahrung von exotischer Farbigkeit, die den Zuhörer in eine kontemplative Welt der Träume, Geschichten und Bilder eintauchen lässt.

Weitere Informationen zu creole NRW – Preis für Weltmusik aus Nordrhein-Westfalen sowie zu den creole-Wettbewerben in den anderen Bundesländern finden Sie auf www.creole-weltmusik.de