Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert den Innensenator des Landes Berlin Ehrhart Körting auf, sicherzustellen, dass in Kultureinrichtungen auch religionskritische Stücke oder Exponate gezeigt werden können.

Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin Kirsten Harms erklärte heute Nachmittag in einer Pressekonferenz, dass der Innensenator ihr gegenüber gesagt habe, dass er nicht wolle, dass es sie, d.h. die Deutsche Oper, nicht mehr gäbe. Er hat damit die Gefahr beschrieben, in der nach seiner Auffassung die Deutsche Oper Berlin mit der Aufführung der Mozart-Oper Idomeneo steht. Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin hat nach der Warnung durch den Berliner Innensenator die geplanten Aufführungen von Idomeneo vom Spielplan genommen.

Es gehört zu den zentralen Aufgaben des Staates, für die Sicherheit der Bevölkerung Sorge zu tragen. Dazu gehört auch die Sicherheit von Kultureinrichtungen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Freiheit der Kunst ist ein hohes verfassungsrechtliches Gut für das in Deutschland und in anderen europäischen Ländern lange gestritten wurde. Die Kunstfreiheit schließt ein, dass sich auch kritisch mit Religion auseinandergesetzt werden kann. Die Absetzung des Stückes Idomeneo aus Sorge vor islamistischen Anschlägen markiert einen tiefen Einschnitt. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Verteidigung unserer kulturellen Errungenschaften und die Freiheit der Kunst.“

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