Nach vierjähriger Tätigkeit hat die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ ihren Abschlussbericht dem Bundestag übergeben. Er enthält die umfangreichste Bestandsaufnahme zur Kultur in Deutschland, die bislang erschienen ist. Wichtiges Thema in den Anhörungen und Expertengesprächen war die kulturelle Bildung. Dabei war Schwerpunkt im außerschulischen Bereich auch die musikalische Bildung.

Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Dr. Winfried Richter, dazu: „Die Enquete-Kommission hat mit dem Abschlussbericht festgehalten, wie wichtig die kulturelle Bildung für die Kulturnation Deutschland und ihr Fortbestehen ist. Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission rückt die Bedeutung der kulturellen Bildung wieder in den Fokus der bildungs- und kulturpolitischen Debatte und stellt die besondere Verantwortung der Öffentlichen Hand für diesen Bereich heraus.

Von großer Tragweite für die Arbeit der öffentlichen Musikschulen ist zudem die Handlungsempfehlung der Enquete-Kommission an die Länder, durch gesetzliche Regelungen die kulturelle Infrastruktur insbesondere durch die öffentlichen Musikschulen in ihrem Bestand auch qualitativ zu garantieren. Die Verantwortung der Länder für das Aufgabenspektrum der Musikschulen erstreckt sich damit auch auf die Finanzverantwortung für die Kultur- und Bildungseinrichtung Musikschule. Eine Grundvoraussetzung für die Handlungsfähigkeit von Musikschulen sieht die Enquete-Kommission in fundierter Fachkompetenz und in der Verlässlichkeit, die nicht allein mit Honorarverträgen und Nebenamtlichkeit zu lösen ist, sondern eine Ausgewogenheit von Hauptamt und Nebenamt erfordert.“

Der Bundesgeschäftsführer des VdM, Matthias Pannes, zum Abschlussbericht der Enquete-Kommission: „Mit der Aufforderung, die Angebote der kulturellen Bildung aus dem rechtlichen Status der ‚freiwilligen Leistung’ herauszuführen, gibt die Enquete-Kommission auch eine entscheidende Handlungsempfehlung für gesetzliche Regelungen zur Gestaltungssicherung der Kommunen. Ordnungspolitische Rahmenbedingungen, nach denen gerade bei knappen Kassen die Kommunen ihrer Verantwortung für kulturelle Bildung als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe nachkommen können, werden sich damit hoffentlich durchsetzen lassen. Wichtig ist die Empfehlung der Enquete-Kommission, auch den Kommunen, die sich in der Haushaltssicherung befinden, Finanzierungswege für bedarfsgerechte Angebote der kulturellen Bildung zu ermöglichen.“