Die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben heute gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) den Bericht "Bildung in Deutschland 2016“ vorgestellt. Der nunmehr sechste Bildungsbericht beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens und widmet sich in seinem Schwerpunktkapitel nach 10 Jahren erneut dem Thema "Bildung und Migration“.

Bundesministerin Johanna Wanka betonte: "Das Thema Integration erhält durch die Zuwanderung nach Deutschland eine neue Dimension. Sie kann und wird unsere Gesellschaft bereichern, wenn es uns gelingt, diejenigen, die zu uns kommen und bleiben werden, rasch zu integrieren. Die Bildungserfolge der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zeigen uns, dass dies gelingen kann. Die Maßnahmen von Bund und Ländern greifen. Deshalb werden wir sie ausbauen. Aber: Integration braucht Zeit.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, hob hervor: "Der aktuelle Bildungsbericht zeigt, dass in den letzten Jahren die Bildungsunterschiede von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund verringert werden konnten. Trotz der positiven Entwicklungen dürfen wir uns aber nicht auf dem schon Erreichten ausruhen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Befund, dass vermeintliche auf Migration zurückzuführende Bildungsunterschiede eher auf der sozioökonomischen Situation beruhen. Der Abbau sozialer Ungleichheiten ist somit der Weg zur Verringerung migrationsspezifischer Unterschiede.“

Zu wesentlichen Herausforderungen des Bildungsberichts machten Bundesministerin Johanna Wanka und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, deutlich: "Chancengleichheit ist und bleibt unser zentrales bildungspolitisches Ziel. Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erwachsene soll in Deutschland die bestmöglichen Bildungschancen erhalten, unabhängig von kultureller oder sozialer Herkunft oder materiellen Möglichkeiten. Wir sind froh, dass es vielfach gelungen ist, die Kluft zumindest zu verringern, etwa zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Aber wir sehen gleichzeitig, dass regionale Unterschiede wachsen, zum Beispiel zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Räumen. Darauf müssen wir gemeinsam, Bund und Länder, ein Auge haben, damit nicht neue Ungerechtigkeit entsteht.“

Zur Anlage des Bildungsberichts
Den seit 2006 alle zwei Jahre erscheinenden Bildungsbericht hat eine unabhängige Wissenschaftlergruppe unter Federführung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) erarbeitet. Beteiligt sind das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), das Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie das Statistische Bundesamt und die Statistischen Ämter der Länder.

Die besondere Bedeutung des Bildungsberichts liegt darin, die verschiedenen Bildungsbereiche in ihrem Zusammenhang darzustellen und übergreifende Herausforderungen im deutschen Bildungssystem sichtbar zu machen.

Der Bericht sowie weiterführende Materialien und Informationen sind im Internet unter www.bildungsbericht.de zu finden.

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