Der Ausnahmezustand durch die Corona-Pandemie hält im Schuljahr 2020/2021 weiter an und erschwert auch die außerunterrichtliche Ensemblearbeit an den Schulen im gesamten Bundesgebiet. Arbeitsgemeinschaften finden – wenn überhaupt – seit Schuljahresbeginn nahezu in allen Bundesländern nur noch klassen- bzw. jahrgangsbezogen statt, was gleichzeitig jeden Schulchor, jedes Schulorchester und jede Bigband existenziell gefährdet. Gesungen werden darf meist gar nicht, Spielen auf Blasinstrumenten ist an strikte Abstandsregelungen gebunden mit erforderlichen Raumgrößen, die in vielen Schulen schlicht nicht verfügbar sind. Aussichten auf Schulkonzerte gibt es – mit vorsichtigem Optimismus versehen – möglicherweise für das Schuljahresende. Von mehrtägigen Schulausfahrten muss in den meisten Bundesländern noch lange abgesehen werden.

Allein diese Gemengelage verhindert eine weitere Vorbereitung unserer nunmehr 21. Bundesbegegnung "Schulen musizieren“, die Mitte Juni 2021 in Bamberg hätte stattfinden sollen. Aus jedem der sechzehn Bundesländer wäre ein Schulensemble eingeladen gewesen um gemeinsam mit weiteren Vor-Ort-Gruppen bis zu 100 Auftritte an vier Veranstaltungstagen zu absolvieren. Dieses Jahr jedoch konnte bereits die Vorauswahl in den BMU-Landesverbänden größtenteils nicht getroffen werden, da auch die meisten vorgeschalteten Landesbegegnungen der Pandemie zum Opfer gefallen waren.

Daher und aufgrund weiterer unüberwindlicher Hürden etwa auch was die Unterbringung der Schülerinnen und Schüler anbelangt (etwa zwei Drittel aller rund 500 anreisenden Musiker*innen wären regulär in Gastfamilien untergebracht) hat der BMU beschlossen, die Bundesbegegnung 2021 abzusagen – eine Entwicklung, die es in der 40-jährigen Geschichte der Bundesbegegnungen Schulen musizieren noch nie gegeben hat. "Schulen musizieren“, ein Projekt, das in erster Linie auf BEGEGNUNG abzielt, ist in Zeiten, wo Zusammentreffen auf engem Raum ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen, leider kontraindiziert zu sehen.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Entscheidung richtig ist, auch wenn wir sie sehr bedauern. Gleichzeitig setzen wir auf eine erfolgreiche Fortführung im Frühjahr 2023. Bis dahin wird der BMU die Bedeutsamkeit der Ensemblearbeit an den allgemeinbildenden Schulen mit in den Fokus seiner Arbeit rücken und gegenüber der Politik immer wieder die Stimme für das Fach Musik erheben, nicht zuletzt, um einem drohenden Ensemblesterben entgegenzuwirken. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist eine situationsbezogene Umfrage zur außerunterrichtlichen Ensemblearbeit an Schulen, zu der wir alle Leiter*innen schulischer Musikensembles herzlich einladen.

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