Im voll besetzten FRITZ Club Bremen erlebte das Publikum am vergangenen Freitag ein mitreißendes Konzert. Die Auftritte der Final-Bands Pecco Billo, KUU! und Kompost 3 machten dem Motto „Groove Jazz – von Funk bis Hip-Hop“ alle Ehre. Ausgelassene Stimmung sowie ein hohes musikalisches Niveau sorgten bei Besuchern und Jurymitgliedern gleichermaßen für Begeisterung – langer Applaus und „mitgroovende“ Zuschauer sprachen für sich. Am Ende des Abends überreichten die Organisatoren Wilhelm Friedmann, Oliver Heinz, Kai Stührenberg sowie Andrea Rösler den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Wiener Gruppe Kompost 3, die die hochkarätige Jury und das Publikum am meisten überzeugte.

„Alle drei Bands waren wahnsinnig gut, deswegen ist uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen“, berichtet Musiker und Autor Nabil Atassi, der Juryvorsitzende des Abends. „Uns hat besonders beeindruckt, wie unterschiedlich die drei Finalisten jeweils das Konzept Groove-Jazz umsetzen.“ Neben Atassi bewerteten auch Musiker und Echo-Jazz-Preisträger Omar Rodriguez Calvo, ebenfalls Echo-Preisträger Bastian Jütte, NDR-Jazzredakteurin Claudia Schober und Journalist Rolf Thomas die Bands nach künstlerischer Qualität, instrumentalen Fähigkeiten, Bühnenpräsentation und -performance sowie Originalität. Und auch das Publikum durfte mitentscheiden – Jeder Besucher erhielt einen Stimmzettel und konnte für seinen Favoriten voten.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, erzählt Manu Mayr, Bassist von Kompost 3. „Es war unglaublich schön zu spüren, wie unsere Musik beim Bremer Publikum angekommen ist. Und der Zeitpunkt könnte für uns nicht besser sein. Wir wollen bald ein neues Album aufnehmen – mit dem Preisgeld ist die Finanzierung fast gedeckt.“ Die Gruppe, die 2009 in einer Wiener Wohngemeinschaft entstand, wird aktuell als eine der spannendsten jungen Formationen der österreichischen Jazz- und Impro-Szene gehandelt. Leer gingen jedoch auch die anderen Finalisten nicht aus. Sie können ebenfalls auf ein Beratungs- und Coachingangebot zurückgreifen, um sich in den Bereichen Vermarktung, Social Media und Booking weiter zu professionalisieren.

Neben den diesjährigen Kandidaten stand auch „Masaa“, die Siegerformation von 2012, auf der Bühne. „Wir haben natürlich mitgefiebert“, erzählt Rabih Lahoud, der Sänger der vierköpfigen Gruppe. Seit dem Gewinn hat sich für die Musiker viel bewegt: Sie spielten zum Beispiel auf der Jazzahead! und tourten mit dem Goetheinstitut durch Ostafrika. „Das alles wäre ohne den Jazzpreis niemals denkbar gewesen“, ist sich Lahoud sicher. „Durch die mediale Aufmerksamkeit und die vielen neuen Kontakte sind wir auf Anhieb sehr weit gekommen.“

Auch die Verantwortlichen des Bremer Jazzpreises zeigten sich rundum zufrieden „Wir sind unglaublich stolz, bereits zum zweiten Mal diese tolle Veranstaltung gestemmt zu haben“, zeigte sich Mitinitiator Oliver Heinz glücklich. „Wir freuen uns riesig darüber, den heutigen Abend mit so vielen Musikliebhabern verbracht zu haben. Das bestärkt uns in unserem Engagement, den aufstrebenden Jazzstandort Bremen weiter voranzutreiben.“ Die Veranstalter vom Freundes- und Förderkreis des Jazz in Bremen e.V. planen, den Preis von nun an als Biennale auszuloben: Im Jahr 2016 soll er also erneut verliehen werden.