Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist besorgt über den geplanten Verlust der UKW-Frequenz von Bayerischer Rundfunk (BR)-Klassik ab 2016. Um dem Jugendkanal "Plus" Platz zu machen, soll BR-Klassik den UKW-Sendeplatz räumen und künftig nur noch digital zu empfangen sein.

Die Entscheidung soll der BR-Rundfunkrat am 22. Mai fällen. Sollte BR Klassik die UKW-Frequenz entzogen werden, sind weitreichende Konsequenzen zu erwarten. Die Abschaltung der UKW-Frequenz wäre eine massive Einschränkung der Reichweite von BR-Klassik. Derzeit besitzen nur 8,8% der bayerischen Bevölkerung ein Digitalradio, während immerhin 97,3% über mindestens ein analoges UKW-Gerät verfügen. Im Gegensatz dazu nutzt die Zielgruppe des Jugendkanal "Plus" das Internet intensiv.

Der Bayerische Musikrat fordert in einem Appell den Intendanten des Bayerischen Rundfunks und alle Verantwortlichen auf, BR-Klassik über UKW empfangbar zu lassen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Wer schützt eigentlich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor sich selbst? Die Erfüllung des Kultur- und Bildungsauftrages ist die Voraussetzung für seine Existenz. Es ist deshalb geradezu widersinnig, dass der Bayerische Rundfunk den wichtigsten analogen Verbreitungsweg für BR-Klassik abstellen will und damit einen massiven Hörerverlust in Kauf nimmt. Wir rufen die Verantwortlichen auf, Ihr Vorhaben zu überdenken. Die Entscheidung fällt am 22. Mai. Einen Tag nach dem UNESCO-Welttag der Kulturellen Vielfalt. Was wäre es für ein Zeichen, wenn der BR seine Vielfalt einstampft."

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