Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, bedauert, dass kultur- und bildungspolitische Fragen beim gestern Abend stattgefundenen Fernsehduell der Kanzlerkandidaten in ARD, ZDF, RTL und SAT1 keine Rolle gespielt haben. Gerade die Bildungspolitik, die neben den Ländern auch vom Bund gestaltet wird, brennt der Bevölkerung auf den Nägeln. Eine Stellungnahme der beiden Kanzlerkandidaten zu den bildungs- und kulturpolitischen Zukunftsfragen wäre angemessen gewesen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Kultur- und bildungspolitische Fragen haben beim Fernsehduell in ARD, ZDF, RTL und SAT1 keine Rolle gespielt. Die „Duellanten“ Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Franz-Walter Steinmeier tragen für dieses Versäumnis aber nur eine geringe Schuld, da das Sendeformat ihnen nur wenig Freiräume für eigene Schwerpunkte ließ. Verantwortlich sind die fragenden Journalisten und ihre Redaktionen, die offensichtlich bildungs- und kulturpolitische Fragen für entbehrlich hielten. Besonders an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, also an die ARD und das ZDF, muss die Frage erlaubt sein, ob eine Verschmelzung mit den Privaten (RTL, SAT1) für ein solches Wahlduell wirklich sinnvoll ist, wenn wichtige, öffentlich-rechtlich spezifische Themen geopfert werden. Auf vier Kanälen dasselbe Einheitsprogramm lässt eine Themenvielfalt offensichtlich nicht zu.“

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