Deutschland ist ein Musikland – das belegen die aktuellen Zahlen des Deutschen Musikinformationszentrums (MIZ) in Bonn. Nach jüngsten Erhebungen engagieren sich mehr als 7 Millionen Menschen in Orchestern und Ensembles, Rock- und Jazzgruppen oder singen in Chören, darunter 3 Millionen Kinder und Jugendliche. Auch der Besuch von Musikveranstaltungen ist nach wie vor ungebrochen. Allein die Konzerte der öffentlich geförderten Symphonieorchester wurden im letzten Jahr von fast 4 Millionen Menschen besucht. Hingegen reduzierte sich die Zahl der Klangkörper von ursprünglich 168 im Jahr 1992 auf 135, während sich die Dichte der Musikfestivals im gleichen Zeitraum beinahe verdoppelt hat.
Ebenfalls dringen immer mehr professionell ausgebildete Musiker auf den Markt. Die Zahl der Absolventen in Musikstudiengängen an deutschen Hochschulen ist in den letzten zehn Jahren um rund 16 Prozent angewachsen, und auch an den Musikschulen ist ein steigender Trend zu verzeichnen. Fast 900.000 Kinder und junge Erwachsene erhielten im Jahr 2004 Unterricht an einer öffentlichen Musikschule. Das sind rund 20.000 mehr als 1997.

Diese Angaben sind nur ein kleiner Teil einer Gesamtdarstellung des deutschen Musiklebens, die das MIZ, eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, auf seinen neu gestalteten Internetseiten veröffentlicht. Zahlreiche Beiträge namhafter Autoren, eine umfassend angelegte musikstatistische Datensammlung sowie eine thematisch gegliederte Dokumentation musikpolitischer Texte vermitteln detailliertes Hindergrundwissen und diskutieren Perspektiven unseres Musiklebens. Aktuelle Diskussionsfelder wie der Strukturwandel in der Theater- und Orchesterlandschaft, der Boom der Musikfestivals oder der Stellenwert von Musik in der Ganztagsschule finden dabei ebenso Berücksichtigung wie detaillierte Überblicksdarstellungen zur Musikfinanzierung der öffentlichen Hand, zur Lage der Musikwirtschaft oder zur Situation der Neuen Musik. Damit informiert das MIZ sachlich und kompetent über alle Bereiche des Musiklebens.

Abgerundet wird das neue Informationsportal durch mehr als 10.000 Basisdaten zu Institutionen und Organisationen, die mit Tätigkeitsbeschreibungen und Leitungsstrukturen strukturiert und übersichtlich aufgeführt werden. Komfortable Such- und Sortierfunktionen ermöglichen dabei die zielgenaue Recherche und helfen den Musikinteressierten, schnell an die gewünschten Informationen zu gelangen. Dabei setzt das MIZ auf Transparenz und Benutzerfreundlichkeit, um das komplexe und vielschichtige Informationspotential auf optimale Weise zu vermitteln. Die weitgehend barrierefreie Gestaltung ermöglicht auch sehbehinderten Nutzern die einfache Navigation in dem System.

Der Bibliothekskatalog des Zentrums mit mehr als 7.000 Publikationen speziell zum Musikleben, ein Verzeichnis mit Internetseiten zu über 800 Komponistinnen und Komponisten zeitgenössischer Musik sowie ein breit gefächertes Informationssystem zur musikalischen Fort- und Weiterbildung mit mehr als 1.800 detailliert beschriebenen Veranstaltungstipps stehen zudem in überarbeiteter und erweiterter Form zur Verfügung. Das Informationsportal des MIZ ist zu erreichen unter: www.miz.org.

Das MIZ ist eine Einrichtung der gemeinnützigen Projektgesellschaft des Deutschen Musikrats und wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder, die Stadt Bonn sowie von privater Seite durch die GEMA und die GVL.

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