Gewalt in den Schulen, verzweifelte Lehrer, hilflose Eltern – das Erscheinungsbild des deutschen Bildungssystems könnte kaum schlechter sein als in diesen Tagen. Die Pisa- Studie hat auf den Bildungsnotstand in den sozial problematischen Regionen und Bezirken verwiesen. Die deutschen Phonoverbände leisten durch das gesellschaftliche Engagement ihres Kulturinstituts Deutsche Phono- Akademie e.V. in diesem Bereich einen Beitrag, der Wege zur Verbesserung aufzeigen soll.

Die positive Wirkung von Musik und Kreativität auf das gesamte Lernverhalten, aber auch als Mittel zur Gewaltprävention und zur Integration schwieriger Schüler sind unter Experten unumstritten. Die SchoolTour, Modellprojekt der Deutschen Phono-Akademie e.V., setzt dieses Erfolgsrezept bereits seit vier Jahren ein und wird ab dem 26. Juni mit neun Dozenten die Rütli- Schule in Berlin-Neukölln unterstützen. Diese Schule war durch Gewaltausbrüche jüngst in die Schlagzeilen geraten. In der Projektwoche lernen die Schüler in kleinen Teams u.a. Musik- und Filmproduktion, Breakdance und DJ- Culture, sprechen über Migration, Jobs und Ausbildung und präsentieren das Erarbeitete auf einer selbst organisierten und moderierten Gala am Ende der Woche.

Projektleiter Jürgen Stark: „In jedem Schüler steckt ein - meist unerkanntes - Talent, dieses sollte gefördert werden. Jede Schule kann mit musikalischen und kreativen Aufgaben ihre Unterrichtsatmosphäre, die Lernakzeptanz und die Integration aller Schüler verbessern. Das Team der SchoolTour kommt als Partner der Pädagogen, um die Persönlichkeitsbildung der Schüler zu unterstützen.“

Die „SchoolTour“ ist eine Initiative der Deutschen Phono-Akademie in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und wird u.a. vom Deutschen Musikrat unterstützt.