Soeben ist Band 11 der Serie I der Schumann-Briefedition erschienen, so dass nun alle Bände des Familienbriefwechsels Robert und Clara Schumanns vorliegen. Seit 2008 erscheint im Kölner Verlag Dohr die Schumann-Briefedition, herausgegeben vom Robert-Schumann-Haus Zwickau und dem Musikwissenschaftlichen Institut der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. In drei Serien sind bisher 37 Bände (in 46 Teilbänden) erschienen.

2009 wurde das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt die Serie I „Briefe aus der Familie Robert und Clara Schumanns“ begonnen. Herzstück ist die von Thomas Synofzik, Anja Mühlenweg und Sophia Zeil herausgegebene vierbändige Edition des Braut- und Ehebriefwechsels zwischen Robert und Clara Schumann, die 2016 mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet wurde. Ebenfalls vier Bände nehmen die Briefwechsel Clara und Robert Schumanns mit ihren Kindern ein – wovon gleich zwei auf die jüngste Tochter Eugenie (hg. von Christina Siegfried 2013/2017) entfallen. Zwei Bände sind den Eltern Clara Schumanns und ihren Verwandten mütterlicher- bzw. väterlicherseits gewidmet (hg. von Eberhard Möller 2011). Der erste und mit 996 Seiten umfangreichste Band der Serie arbeitet die Korrespondenz Robert Schumanns mit seinen Verwandten in Zwickau und Schneeberg auf, darunter den weitgehend komplett erhaltenen Briefwechsel Robert Schumanns mit seiner Mutter.

Während die Briefautographen des Braut- und Ehebriefwechsels von Clara Schumann an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin verkauft wurden, liegt der Hauptteil der Quellen zu allen übrigen Bänden in Zwickau, wo durch die Stadt Zwickau und die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau für das Schumann-Museum in den 1920er der komplette Nachlass von der ältesten Tochter Marie angekauft wurde. Durch die Übertragungen, Quellenbeschreibungen, Personenidentifikationen und ausführlichen Kommentare sind alle diese Briefe nun erstmals in einer kritischen Edition wissenschaftlich erschlossen, was neue Perspektiven auf die Biographien des berühmtesten Künstlerpaars der deutschen Romantik eröffnet.

Der neuerschienene Band enthält die Briefwechsel mit der ältesten Tochter Marie, mit der drittältesten Tochter Julie und ihrem Ehemann, dem italienischen Grafen Vittorio Radicati di Marmorito, mit dem mittleren Sohn Ferdinand und seiner Ehefrau Antonie und auch die Briefe Clara Schumanns an die Enkelkinder Julie, Ferdinand (später Apotheker in Reinsdorf bei Zwickau), Felix und Erich Schumann. Ebenso wie bei dem vorhergehenden Kinder-Band (I.10: Briefwechsel mit Elise, Ludwig und Felix Schumann) sowie beim Briefwechsel mit den Zwickauer Verwandten (I.1) zeichnen als Herausgeber Prof. Dr. Michael Heinemann (Dresden) und Dr. Thomas Synofzik (Zwickau), die auch die Editionsleiter des Gesamtprojekts sind.

Gleichzeitig mit dem neuen Band des Familienbriefwechsels erschien nun auch ein von Dr. Annegret Rosenmüller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften getragenen Projekt der Serie II der Schumann-Briefedition im Robert-Schumann-Haus Zwickau, herausgegebener Doppelband mit den Briefen Clara Schumanns an ihren Schüler Ernst Rudorff – Komponist, Pianist und Begründer des Naturschutzes in Deutschland.

Eine Präsentationsveranstaltung zum Abschluss des Familienbriefwechsels mit Lesung und Musik findet am Samstag, 9. September, um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus statt (Eintritt frei).

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