In Farzia Fallahs Musik sind alle Ohren auf den Klang gerichtet. Er ist sowohl Kern als auch Hülle jedes akustischen Ereignisses und Prozesses, ist deren Anfang und Ende. Das gilt auch für die auf ihrer Porträt-CD versammelten Kompositionen, die allesamt in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk aufgenommen wurden. Die Porträt-CD erscheint beim Label Wergo in der Edition Zeitgenössische Musik, einem Projekt vom Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates.

Nach einem Ingenieurstudium an der Scharif-Universität für Technologie in Teheran widmete sich Fallah ausschließlich der Musik. Kompositionsstudien absolvierte sie zunächst in Bremen bei Younghi Pagh-Paan und Jörg Birkenkötter sowie anschließend bei Johannes Schöllhorn in Köln und Freiburg.

Aus einem mitten im Klang erwachsenden kompositorischen Ansatz entwickelt Fallah unterschiedliche, meist filigrane Strukturen und Formen. Darin spiegelt sich ihre Idee einer Musik, die durch den Klang spricht, sich aber wiederum schwer verbalisieren lässt, wie sie im Booklettext selbst erläutert: „Kunst ist für mich eine Art von Reflexion, aber es ist schwierig, wörtlich über den Inhalt zu sprechen. Ich glaube, dass bei jedem Kunstwerk ein Inhalt vorhanden ist, aber sprachlich können wir uns diesem durch Analyse und Beschreibung nur annähern. Es bleibt immer ein Abstand.“ Auf ihrer Klangsuche greift Fallah im Rahmen des CD-Porträts auf verschiedene Besetzungen zurück: Es beginnt mit Bendedikt Bindewalds vielschichtigem Violinspiel in „… und dann befreit …?“, um das Instrumentarium im Verlauf des Albums schrittweise zu erweitern. Neben Tobias Klichs und Henrik Dewes' Gitarren „in täglicher Blick auf den Alborz“ kommen ein Trio des Ensemble S201, das Sonar Quartett, das sechsköpfige Ensemble DEHIO sowie das Ensemble Aventure als Nonett zu Wort.

Nähere Informationen zu den Porträt-CDs der Edition Zeitgenössische Musik hier.

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