Der ehemalige Sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. sc. phil. Hans Joachim Meyer, ist am Freitag (29. März 2024) im Alter von 87 Jahren verstorben.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Die Nachricht vom Tod Hans Joachim Meyers macht mich traurig. Das Wissenschaftsland Sachsen hat ihm sehr viel zu verdanken. Sein Wirken hat einen tiefen Einfluss auf die sächsische Politik und Gesellschaft ausgeübt. Er hat entscheidend daran mitgewirkt, dass unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen sich zum dem entwickeln konnten, was sie heute sind: innovativ, international vernetzt, hoch anerkannt und sehr gut ausgestattet. Hans Joachim Meyer hat unter anderem mit dem ersten, vom Landtag beschlossenen sächsischen Hochschulgesetz nach der Friedlichen Revolution den Grundstein für unsere moderne Hochschullandschaft gelegt und den notwendigen und auf die Zukunft ausgerichteten Strukturwandel im sächsischen Wissenschaftssystem eingeleitet und umgesetzt. Zeitlebens engagierte er sich auch für die katholische Kirche und wirkte hier als Präsident der Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Sein Engagement und seine Hingabe für das Gemeinwohl waren bewundernswert und inspirierend für nachfolgende Generationen von Verantwortungsträger. Meine Gedanken sind besonders zu den Ostertagen bei den Angehörigen und Freunden von Hans Joachim Meyer.«

Kulturministerin Barbara Klepsch: »Diese traurige Nachricht so kurz vor dem Osterfest zum Tod von Hans Joachim Meyer hat mich zutiefst getroffen. Mit ihm verliert der Freistaat Sachsen einen großartigen Politiker, Visionär, und einen feinen Menschen. Als letzter DDR- Bildungsminister und erster Wissenschafts- und Kunstminister in Sachsen hat er sich im besonderen Maße in der friedlichen Revolution und beim Neuaufbau des Freistaates engagiert. Durch sein Wirken im Kabinett von Kurt Biedenkopf hat Hans Joachim Meyer entscheidend dazu beigetragen, dass Sachsen heute zu einem großartigen Wissenschafts- und Kulturland von internationaler Strahlkraft geworden ist. Auch sein ehrenamtliches Engagement in der katholischen Kirche ist beeindruckend. Im Kunst- und Kulturbereich hat er zum Beispiel unsere Staatsbetriebe Semperoper, Staatsschauspiel und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in die neue Zeit überführt und für die Zukunft aufgestellt. Auch die Gründung der sächsischen Kulturräume mit dem Kulturraumgesetz, die Initiierung der Kulturstiftung oder die Wahrung und der Schutz der Sorben durch das Sächsische Sorbengesetz sind beispielshaft für sein Wirken im Kulturbereich zu nennen. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen, denen ich mein tiefes Beileid aussprechen möchte.«

Hans Joachim Meyer wurde am 13. Oktober 1936 in Rostock geboren. Von April bis Oktober 1990 war er letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR unter Lothar de Maizière und nach der deutschen Wiedervereinigung von 1990 bis 2002 Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Der langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) starb am Freitag im Alter von 87 Jahren, wie seine Familie am Samstag mitteilte. Er lebte zuletzt in Potsdam.