Der elektronische Datenaustausch zwischen Lieferanten und Handel nimmt jetzt konkrete Formen an und wird zu einem notwendigen Bestandteil eines zukunftsorientierten Geschäftsbetriebes auf dem deutschen Musikmarkt. Das machte Reinhard Estor (Musik Meyer) bei seiner Vorstellung der Branchenschnittstelle „My MG“ der vier Firmen GEWA, Musik Meyer, Yamaha und Roland Meinl auf dem Branchentreff des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte (GDM) in Braunschweig deutlich. GDM-Präsident Arthur Knopp zeigte sich sehr zufrieden darüber, dass My MG als „Kind des GDM“ endlich laufen lerne. Jetzt gelte es, in den Unternehmen die gemeinsame Sprache für den Datenaustausch auch anzuwenden und im Musikfachhandel zu verankern.

Der elektronischen Datenaustausch biete viele Vorteile, darunter die automatische Bereitstellung von Artikeldaten für Warenwirtschaftssysteme, eine Versorgung der Website oder des Webshop mit Inhalten der Lieferanten, die Anzeige der Verfügbarkeit von Artikeln und die Möglichkeit, Bestellungen direkt aus dem Warenwirtschaftssystem des Fachgeschäftes zu platzieren. Die Daten sind personalisiert und kommen direkt vom Lieferanten.

Nach dem Anstoß der Diskussion auf dem Branchentreff in Wallerfangen 2009 durch den GDM haben vier Firmen gemeinsam einen Lösungsansatz erarbeitet: Yamaha, GEWA, Roland Meinl und Musik Meyer. Sie formulierten daraufhin einen einheitlichen MI-Standard als Schnittstelle für die Branche.

Die einheitliche MI-Standard-Branchenschnittstelle der Firmen Yamaha, Roland Meinl, GEWA und Musik Meyer beinhalten die volle Systemintegration, den Echtzeit-Zugriff für alle kaufmännischen Daten, die Medienbruch-Freiheit und Bild, Text und Rich Media. GDM-Präsident Arthur Knopp zog ein positives Fazit: „Das ist ein historischer Schritt der Lieferanten und für uns GDM-Fachhändler die Voraussetzung, noch effektiver arbeiten zu können.“

Den Handel mit Musikinstrumenten und Noten gibt es in Deutschland seit mehr als 200 Jahren, die Berufsvereinigung der Musikfachhändler ist seit über 175 Jahren urkundlich belegt. Eine Tradition, die eine feste Größe im deutschen Kulturleben darstellt und sich nicht zuletzt auch in der Ausbildung zum Musikfachhändler, einer der wenigen staatlich anerkannten Fachberufe im Einzelhandel, widerspiegelt.

Heute sind im GDM rund 60 % der Musikfachgeschäfte in Deutschland organisiert – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen, das europaweit agiert. Das Spektrum des Musikfachhandels umfasst den Handel mit Noten und Musikpublikationen, den sogenannten Musikalien ebenso wie den Handel mit Musikinstrumenten aller Art - akustisch oder elektronisch – und den Verkauf von Tonträgern. Der gesamte Einzelhandelsumsatz mit Musikinstrumenten und Zubehör beläuft sich 2009 auf rund 1 Milliarde Euro.