Der europäische Theater- und Orchesterverband PEARLE, dem auch der Deutsche Bühnenverein angehört, hat in seiner letzten Sitzung, die vom 1. bis zum 3. Juni 2006 in Oslo stattgefunden hat, eine neue Initiative gegen die Doppelbesteuerung von Künstlern beschlossen. Mittlerweile hat sich PEARLE an verschiedene Regierungen der europäischen Länder gewandt und darum gebeten, alle Anstrengungen zu unternehmen, diese Doppelbesteuerung zu vermeiden. Nach wie vor sind zahlreiche Künstler trotz bestehender Doppelbesteuerungsabkommen einer Mehrfachbesteuerung ausgesetzt, wenn sie im Ausland tätig werden. In vielen Ländern wird in diesem Fall eine Quellensteuer einbehalten, die vom Sitzland nicht anerkannt wird. Dort ist dann noch einmal die volle Einkommenssteuer zu zahlen. Darüber hinaus ist vielerorts auch die Frage streitig, inwieweit Kosten, die für die Auslandstätigkeit entstehen (wie etwa Reise- und Übernachtungskosten), in die Quellensteuer einbezogen werden dürfen. Der Europäische Gerichtshof hatte dies kürzlich in einem Urteil verneint. Ebenso ungeklärt ist die Mehrwertsteuersituation der im Ausland tätigen Künstler. Auch die deutsche Bundesregierung wurde von PEARLE aufgefordert, sich der Angelegenheit anzunehmen.