Die Jury des Musikwettbewerbs "Ton und Erklärung“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft hat seine diesjährigen Gewinner im Fach Violoncello gekürt: Den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis erhält Friedrich Thiele. Der 2. Preis und 5.000 Euro Preisgeld gehen an Valentino Worlitzsch. Der zusammen mit LiteraDur BÜCHER & NOTEN ausgelobte Publikumspreis wurde ebenfalls an Valentino Worlitzsch vergeben. Den Sonderpreis der Kronberg Academy zur aktiven Teilnahme an einem Meisterkurs erhalten die beiden Preisträger, sowie die Finalistin Laura Moinian.

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. veranstaltet jährlich den Musikwettbewerb "Ton und Erklärung“ alternierend in den Fächern Klavier, Violine, Violoncello und Gesang. Der Wettbewerb bewertet sowohl die künstlerische und technische Leistung, musikalische Gestaltung und Bühnenpräsenz der jungen Musiker als auch die Vermittlung des Werks in Form von performativen Anmoderationen. Er wurde in diesem Jahr im Fach Violoncello vom 27. bis 30. April 2017 in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Münchner Rundfunkorchesters im Funkhaus, Studio 1 des Bayerischen Rundfunks, in München veranstaltet. 12 junge Cellistinnen und Cellisten präsentierten sich in drei Wettbewerbsrunden einer renommierten Jury. Die drei Finalisten spielten Violoncello-Konzerte von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Antonin Dvořák und Joseph Haydn. Begleitet wurden sie vom Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Francesco Angelico.

Der Vorsitzende der Jury, Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt (Universität der Künste Berlin/Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar) verkündete nach der Finalrunde: "Die Jury war begeistert von der Spielfreude und der großen Musikalität aller Finalisten. Der erste Preisträger, Friedrich Thiele, überzeugte besonders mit seiner Direktheit im Umgang mit dem Publikum und seiner außergewöhnlichen solistischen Qualität.“ Prof. Sebastian Klinger (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) hob hervor: "Friedrich Thiele zeichnen in seinen jungen Jahren enorme Reife und Freiheit beim Cello-Spiel aus.“

Die feierliche Preisverleihung findet am 7. Oktober 2017 im Rahmen eines Festkonzerts im Prinzregententheater während der Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in München statt. Zusätzlich zum Preisgeld erhalten die Preisträger durch die Kooperationen des Kulturkreises die Möglichkeit zu zahlreichen Konzertengagements in der Saison 2018/2019. Der Preis beinhaltet zudem die Möglichkeit zur Uraufführung eines Auftragswerks eines zeitgenössischen Komponisten.

Jury:

  • Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt, Universität der Künste Berlin / Hochschule für
  • Musik "Franz Liszt“ Weimar (Vorsitz) (Stimmenthaltung bei Preisträgern)
  • Prof. Sebastian Klinger, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
  • Oswald Beaujean, Bayerischer Rundfunk
  • Sabine Frank, HarrisonParrott
  • Lydia Grün, netzwerk junge ohren
  • Amadeus Templeton, TONALi
  • Dr. Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung
  • Raimund Trenkler, Kronberg Academy
  • Dr. Franziska Nentwig, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft
  • Gremium Musik, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft (eine Stimme)

Biografien der Preisträger:

Erster Preis: Friedrich Thiele (*1996)

Bereits während seiner Schulzeit am Landesgymnasium für Musik "Carl Maria von Weber“ in Dresden gewann der 1996 geborene Friedrich Thiele zahlreiche Auszeichnungen, darunter den zweiten Preis beim Internationalen Cellowettbewerb in Liezen (Österreich) sowie den zweiten Preis beim Internationalen Dotzauer-Wettbewerb für Cello in Dresden. 2010 errang er den ersten Preis und Sonderpreis der Stiftung Musikleben beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert“ in der Solowertung Violoncello. Friedrich Thiele besuchte Meisterkurse bei Götz Teutsch, Prof. Stephan Forck, Alban Gerhardt, Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt und Prof. Peter Bruns, in dessen Klasse er fünf Jahre lang Jungstudent war. Friedrich Thieles solistische Erfahrungen umfassen u. a. die Konzerte von J. Haydn in C-Dur und D-Dur, das Cellokonzert Nr. 1 von C. Saint-Saens, die Rokoko-Variationen von P. I. Tschaikowski sowie das Cellokonzert von E. Elgar. Im September 2015 gewann er den dritten Preis und den Publikumspreis beim TONALi-Wettbewerb in Hamburg. Seitdem spielte und moderierte er viele Konzerte über die TONALiSTEN Agentur u. a. im Mariinski-Theater in St. Petersburg. Seit dem vergangenen Jahr ist Friedrich Thiele Student bei Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar.

Zweiter Preis und Publikumspreis: Valentino Worlitzsch (*1989)

Preis des Deutschen Musikwettbewerbs, Publikumspreis, Bonner Rotary Musikpreis und ein Jahresstipendium der Deutschen Stiftung Musikleben: So lautet die eindrucksvolle Erfolgsbilanz des Cellisten Valentino Worlitzsch. Geboren 1989 in Hannover, erhielt er im Alter von vier Jahren seinen ersten Violoncello- und Klavierunterricht und wurde auf beiden Instrumenten vielfach ausgezeichnet. So gewann er u. a. auch den ersten Preis und zwei Sonderpreise beim Internationalen Musikwettbewerb "Pacem in Terris“ Bayreuth und ist Sonderpreisträger des Grand Prix Emanuel Feuermann in Berlin sowie des Internationalen Leoš Janácek-Wettbewerbs in Brünn. Sein Studium absolvierte Valentino Worlitzsch bei Bernhard Gmelin in Hamburg, Michel Strauss in Paris und seit 2013 bei Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar, wo er zudem seit 2015 als dessen Assistent unterrichtet. Parallel studierte er außerdem Klavier bei Karl-Heinz Kämmerling und Johanna Wiedenbach sowie Dirigieren bei Nicolás Pasquet. Als Solist und Kammermusiker tritt er regelmäßig mit bedeutenden Orchestern und international renommierten Partnern im In- und Ausland auf und wird darüber hinaus wiederholt als Solist in renommierten Orchestern wie dem DSO Berlin, der Radiophilharmonie Hannover oder der Dresdner Philharmonie eingeladen. Valentino Worlitzsch ist u. a. langjähriger Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Oscar und Vera Ritter-Stiftung. Als Preisträger des Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds spielt er seit 2015 ein Violoncello von Giovanni Battista Grancino (röm. Schule, 18. Jh.) aus Privatbesitz.

Finalistin und Sonderpreis: Laura Moinian (*1994)

Zunächst studierte Laura Moinian, geboren 1994, am Berliner Julius-Stern-Institut in der Klasse von Prof. Matias Oliveira de Pinto, dann an der Musikhochschule Hannover u. a. bei Prof. Leonid Gorokhov. Aktuell setzt sie bei Prof. Troels Svane ihr Masterstudium in Lübeck fort. Seit 2014 ist Laura Moinian Stipendiatin der Stiftung "Live Music Now“. Im Juni gewann sie das Probespiel der "Jungen Deutschen Philharmonie“ in Frankfurt am Main, im Sommer erspielte sie sich den dritten Preis beim "Internationalen Wettbewerb für Violoncello“ in Liezen. Im Duo mit dem Pianisten Richard Schwennike wurde sie im November 2014 erfolgreichste Teilnehmerin der "Talentbörse“ und gewann mehr als 20 Konzerte in ganz Deutschland. Von April 2015 an war Laura Moinian Stipendiatin von "TONALi“, in dessen Rahmen Konzerte und Wettbewerbe gespielt werden. Zusammen mit dem englischen Pianisten Jamie Bergin nahm Laura Moinian 2016 beim Label Magic Mile Music in Hannover ein Album mit ihren Lieblingswerken von Schubert bis Popper auf, welches am 2. Juni 2017 veröffentlicht wird.