Nach der auf dem 24. UDJ-Jazzforum veröffentlichten Gemeinsamen Erklärung zur Gleichstellung von Frauen im Jazz, die inzwischen von mehr als 250 Menschen und Institutionen unterzeichnet wurde, stellt die UDJ als Vertretung der Jazzmusiker*innen auf Bundesebene nun konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vor. Dazu zählen Änderungen beim Deutschen Jazzpreis, die Einführung des Programms der UDJ-Vertrauenskollegin, das Engagement für paritätisch besetzte Gremien, die Forderung öffentlich finanzierter Programme oder die Nachauswertung der Jazzstudie. Weitere Schritte sollen in den kommenden Monaten erarbeitet und diskutiert werden.

Ein besonderes Zeichen will die UDJ mit einer Änderung der Modalitäten beim Deutschen Jazzpreis, dem Albert-Mangelsdorff-Preis setzen: Die Vergabe des Preises wird zukünftig durch eine paritätisch zwischen Frauen und Männern besetzte Jury erfolgen. Darüber hinaus wird bei der Auswahl der Preisträger*innen ein Wechsel zwischen Frauen und Männern festgeschrieben. Damit soll Chancengleichheit hergestellt und die Repräsentanz von Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung und als Vorbilder im Jazz erhöht werden.

Auch in Gremien, an denen die UDJ beteiligt ist, soll für die Einführung einer Paritätischen Besetzung geworben werden. Für das Kuratorium des Musikfonds e.V. konnte dies jüngst bereits erreicht werden.

Mit dem Beratungs- und Vernetzungsprogramm UDJ-Vertrauenskollegin können junge Jazzmusikerinnen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung ab sofort auf ein Netzwerk von erfahrenen Kolleginnen aus ganz Deutschland zurückgreifen. Konkret stehen 15 erfahrene Jazzmusikerinnen als UDJ-Mitglieder jungen Frauen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Zu den Vertrauenskolleginnen zählen unter anderem Julia Hülsmann, Angelika Niescier und Shannon Barnett.

Von der Politik fordern die Jazzmusiker*innen Unterstützung bei der Einrichtung eines "Frauenbüro Jazz“, bei der spezifischen Förderung von Nachwuchs-Jazzmusikerinnen sowie ein Programm für Jazzmusiker und Jazzmusikerinnen mit Kindern.

In einem Prozess über die kommenden Monate wird die UDJ weiter am Thema Gleichstellung arbeiten. Dabei wird es unter anderem eine Nachauswertung der Jazzstudie 2016 unter Aspekten der Geschlechtergerechtigkeit sowie mehrere Panels und Veranstaltungen zum Thema geben. Gefördert wird dieses Programm unter anderen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Alexandra Lehmler, Vorstandsmitglied der UDJ: "Nach der Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung war es uns sehr wichtig, in die Umsetzung zu gehen und unseren Forderungen Taten folgen zu lassen. Ab sofort wird die UDJ konsequent auf Chancengleichheit im Jazz hinarbeiten, und wir rufen alle Institutionen und Unterstützer*innen dazu auf, ebenfalls konkrete Schritte in ihren Bereichen zu unternehmen.“

Felix Falk, Vorstandsmitglied der UDJ: "Die Jazzszene war schon immer Vorreiterin für künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen. Deshalb wollen wir als Interessenvertretung der Jazzmusiker*innen in Deutschland auch bei der Gleichstellung von Frauen Maßstäbe setzen."

Die Gemeinsame Erklärung zur Gleichstellung von Frauen im Jazz kann weiterhin unter www.u-d-j.de/gleichstellung mitgezeichnet werden.
 
Über die Union Deutscher Jazzmusiker
 
Die Union Deutscher Jazzmusiker wurde 1973 von renommierten Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene ins Leben gerufen und versteht sich seither als Sprachrohr der Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Deutschland.

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