Die Initiative für mehr Geschlechtergerechtigkeit Keychange nutzte die diesjährige Tallinn Music Week, um ein Resümee ihrer Aktivitäten der ersten fünf Jahre für Geschlechtergleichheit in der Musik in verschiedenen Formaten der Konferenz zu ziehen.

Außerdem verliehen die Keychange-Initiator*innen im Rahmen des feierlichen Openings der Veranstaltung am 4. April den Keychange Inspiration Award an das internationale feministische Netzwerk female:pressure, das sich für weibliche, trans und non-binäre Künstler*innen in der elektronischen Musik und digitalen Kunst einsetzt.

In Anwesenheit des estnischen Präsidenten Alar Karis und führenden internationalen Vertreter*innen der Branche überreichte das Keychange-Team den Award an das 1998 von Electric Indigo in Wien gegründete Netzwerk, das mittlerweile über 3.100 DJs, Künstler*innen, Produzent*innen, Journalist*innen und Forscher*innen aus 86 Ländern umfasst.

Mit der Auszeichnung werden Personen oder Initiativen geehrt, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Geschlechtergleichheit in der Musikbranche leisten und Vorbilder für nächste Generationen sind.

Abgerundet wurde die Opening Night der Veranstaltung in der estländischen Hauptstadt mit einem Keychange-Showcase, bei dem die Künstlerinnen: Misia Furtak (PL), HUNT (EE), Anna Bassy (IT), Vera Vice (EE), Bedless Bones (EE), Efe Ce Ele (ES) und Katja Adrikova (EE) auftraten.

Im Zentrum der Keychange-Aktivitäten der zweitägigen Konferenz stand die Präsentation des kürzlich veröffentlichten Impact Evaluation Reports, der die Ergebnisse der ersten fünf Jahre unter dem Motto: Rewind And Fast Forward zusammenfasst, und das Keychange Manifesto 2.0. Die Handlungsempfehlungen der von Keychange-Künstler*innen und Branchenvertreter*innen verfassten öffentlichen Erklärung waren Gegenstand eines Panels im Konferenz-Programm am Freitag. Neben Teilnehmer*innen des Keychange Programms nahmen u. a. Senior Projektmanagerin Lea Karwoth, Projektmanagerin Christina Hazboun und Pledge-Koordinatorin Aysha Hussain von Keychange teil. Music Innovation Hub-Projektmanagerin Sarah Parisio, SACEM-Projektmanagerin Caroline Wiesike, Senior PR & Marketing Manager Filip Hiltman vom Göteborger Way Out West-Festival sowie die Musikerinnen Madame Gandhi, Poundo und Tuulikki Bartosik komplettierten die Runde.

In der von Joe Frankland, CEO der PRS Foundation & Keychange moderierten Veranstaltung Keychange - Impact of Career Development Programmes wurde ein kritischer und konstruktiver Blick auf die Erkenntnisse aus dem Keychange-Evaluierungsbericht gelegt, der die Bedürfnisse, Erfahrungen und Empfehlungen der ehemaligen Teilnehmer*innen von 2017-2023 bewertet. An der regen Diskussion nahmen neben der für den Evaluation Report verantwortlichen Marktforscherin Dr. Matina Magkou, Laura Camacho Salgado (Oslo World), Gwendolenn Sharp (Eco-Managerin Green Room und Keychange Innovator 2022) und Keychange-Artist Poundo teil.

In einem erstmalig veranstalteten Pledge-Workshop hatten die aktuellen und potenziellen Unterzeichner*innen der Keychange-Selbstverpflichtung die seltene Gelegenheit mit den Expert*innen des Keychange-Teams direkt in Kontakt zu treten und so vor Ort wichtige Tipps und Empfehlungen zu erhalten, mit denen sie in ihrem Einflussbereich positive Veränderungen bewirken können.

Lea Karwoth, Keychange-Projektmanagerin beim Reeperbahn Festival: „Mit Keychange engagieren wir uns seit fünf Jahren unermüdlich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Musikbranche. Mit unserem Programm haben wir die Karrieren von über 300 Musiker*innen und Innovator*innen gestärkt und zur Neugestaltung der Musikindustrie beigetragen. Die Programmevaluation zeugt von der transformativen Wirkung dieses internationalen Kooperationsprojektes. Mit dem Keychange Manifest rufen wir nun Entscheidungsträger*innen in der Kulturpolitik und der Musikbranche dazu auf, die Industrie gerechter und gleichberechtigter zu gestalten, damit die Branche für alle fairer und sicherer wird.“