Auf der heutigen General Assembly des Compendium of Cultural Policies and Trends wurde die Kulturpolitische Gesellschaft als neuer Koordinator des Compendiums bekanntgegeben. Sie wird ab dem 1. Januar 2021 damit eine neue Aufgabe in der europäischen Kulturpolitikforschung und Vernetzung übernehmen.

Das Compendium ist ein transnationales Monitoringinstrument und Online-Informationssystem für Kulturpolitik. Es bietet auf seiner Webseite https://www.culturalpolicies.net/ systematisierte Informationen über die Kulturpolitik in 43 Ländern Europas in Form von Länderprofilen, Statistiken, Länderberichten zu aktuellen Themenschwerpunkten (z.B. Corona), Übersichten über den Stand der Gesetzgebung im Kulturbereich in allen beteiligten europäischen Ländern, Interviews mit Stakeholdern und zahlreiche weitere Informationen. Zielgruppe der kostenlosen Angebote sind Akteur*innen aus Kulturpolitik, Kulturverwaltung, Kulturstatistik, Kulturmanagement, Wissenschaft, Kulturpraxis sowie Studierende.

Das Compendium kann bereits auf eine mehr als 20-jährige Geschichte zurückblicken: 1998 vom Europarat initiiert und als Joint Venture gemeinsam mit dem European Institute for Comparative Cultural Research geführt, wurde es 2018 in eine internationale Multi-Stakeholder Association transformiert – mit 20 Mitgliedern, darunter Forschungseinrichtungen, nationale Kulturministerien und europäische Verbände. Zu den vertretenen Ländern zählen u.a. Belgien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Italien, Finnland, Frankreich, Georgien, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich, Rumänien, Schweiz und Zypern. Die Inhalte des Compendiums basieren auf der Arbeit von über 100 unabhängigen kulturpolitischen Forscher*innen aus 43 europäischen Ländern.

Die Kulturpolitische Gesellschaft als neuer Koordinator des Compendiums übernimmt die zentrale Schnittstellen- und Managementfunktion im transnationalen Monitoringsystems und wird den Prozess der Informationsbereitstellung organisieren. Dazu zählt neben der Betreuung der Länderbeiträge insbesondere die wissenschaftliche Recherche und Erstellung von Übersichten für das Informationsportal und die Etablierung neuer Formate wie beispielsweise WebTalk-Reihen als cultural policy trainings. Bei der Kulturpolitischen Gesellschaft werden Ulrike Blumenreich und Oliver Göbel für diese neue Aufgabe verantwortlich zeichnen.

Die Kulturpolitische Gesellschaft dankt dem Team des derzeitigen Koordinators – der Boekmanstichting aus Amsterdam – für seine engagierte Arbeit. In Zusammenarbeit mit der Compendium Association, den Expert*innen und weiteren Partner*innen aus Europa und darüber hinaus will die Kulturpolitische Gesellschaft diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen, indem sie die kulturpolitischen Inhalte des Compendiums weiterentwickelt, neue informative Features anbietet, weitere internationale Vernetzungen initiiert und zu einem Dialog zwischen Kulturpolitik und Kulturpolitikforschung beiträgt.

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