Vor einem Jahr legte die Landesregierung das Landesprogramm "Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ mit einem Volumen von 15,5 Millionen Euro auf, um Kultureinrichtungen und Kulturschaffende in der Pandemie zu unterstützen. Kulturminister Konrad Wolf zog heute Zwischenbilanz. Mit Ablauf der dritten Förderrunde wurden insgesamt 3.584 Projektstipendien bewilligt. Auch nahm diese Woche der rheinland-pfälzische Ministerrat die Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern an und machte damit den Weg frei für den 2,5 Milliarden Euro schweren "Sonderfonds für Kulturveranstaltungen“ des Bundes.

"Die Corona-Pandemie trifft die Kultur hart – nach wie vor. Wir mussten hier schnell handeln und haben mit dem Fokus Kultur-Programm des Landes ein auf die Bedürfnisse der Kulturschaffenden abgestimmtes Programm aufgesetzt. Über 3.500 Stipendien zeugen davon, dass diese Unterstützung angekommen ist“, bilanziert Kulturminister Konrad Wolf. "Nun bringt Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit dem Sonderfonds für Kulturveranstaltungen eine neue, wichtige Kulturunterstützung auf den Weg. Mit 2,5 Milliarden Euro wird die Durchführung von Kulturveranstaltungen massiv unterstützt. Es ist genau das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.“

Ab Juni unterstützt der "Sonderfonds für Kulturveranstaltungen“ des Bundes die Durchführung von Kulturveranstaltungen mit zwei Modulen: Eine Wirtschaftlichkeitshilfe für Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Gästen gleicht Corona-bedingte Kapazitätsbeschränkungen mit einer Bundesförderung aus. Eine Ausfallsicherung greift für größere Kulturveranstaltungen. Hier können Kosten mit Bundesmitteln erstattet werden, falls eine Veranstaltung Corona-bedingt abgesagt werden muss. Die Ausfallsicherung soll in der zweiten Jahreshälfte starten.

Von Seiten des Landes besteht weiterhin die Möglichkeit der Kofinanzierung von Bundesförderungen über Maßnahme 2 aus dem Landesprogramm "Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“. Kulturvereine können weiterhin Unterstützung durch die Maßnahme 3 erhalten.

Das Anfang des Jahres freigeschaltete Kulturschaufenster Rheinland-Pfalz bietet den Landesstipendiatinnen und Landesstipendiaten die Möglichkeit, sich selbst und ihre in der Pandemie geschaffenen Werke vorzustellen. So ist die Plattform inzwischen auf rund 270 Künstlerprofile und über 380 dargestellte Projekte gewachsen. Auch zukünftig können sich geförderte Kulturschaffende unter www.kulturschaufenster-rlp.de im Internet auf dem Landesportal präsentieren.

"Die Kulturstiftung hat in den vergangenen Monaten schnell und unbürokratisch das Stipendienprogramm umgesetzt und einen tollen Job gemacht. Mein herzlicher Dank geht an das Team rund um Dr. Katharina Popanda, die sich mit großer Leidenschaft dieser Herausforderung angenommen und die Unterstützung des Landes so schnell zu den Künstlerinnen und Künstlern gebracht haben“, hebt der Kulturminister hervor.

Dabei entfällt ein Großteil der 3.584 gewährten Stipendien auf den Bereich der Musik. 44 Prozent der Stipendien gingen an Musikerinnen und Musiker. 28 Prozent waren in der Bildenden und 16 Prozent in der Darstellenden Kunst verortet. In der ersten Förderrunde wurden 1006 Stipendien bewilligt, in der zweiten 1215 und zuletzt 1363. In Runde 3 haben von insgesamt 1.363 Stipendiatinnen und Stipendiaten 1098 ein zweites oder drittes Stipendium erhalten. Bei 265 Stipendiatinnen und Stipendiaten handelt es sich um das erste Projektstipendium.

Ebenfalls verabschiedete der Ministerrat diese Woche den Perspektivplan Pfingsten, der Lockerungen u.a. für den Kulturbetrieb möglich macht. Der Perspektivplan ermöglicht unter Beachtung des Infektionsrisikos kulturelle Teilhabe. So sind ab dem 21. Mai in Kommunen mit einer 7-Tages-Inzidenz unter 100 kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen im Freien wieder möglich. Dabei ist eine feste Sitzplatz-Bestuhlung, und Abstandsregeln zu beachten sowie ein negativer Corona-Test vorzulegen. Liegt die Inzidenz sogar unter 50 können auch Kultureinrichtungen im Innenraum mit Test, Abstand und Maske ihre Türen erneut öffnen. An Fronleichnam startet die 3. Stufe des Perspektivplans. In Kommunen mit einer Inzidenz unter 100 können Theater, Opernhäuser und Kinos im Innenbereich wieder öffnen. Zusätzlich sollen ausgewählte Modellprojekte in den Bereichen Breitensport in Trier, Laienmusik und Chorgesang in Abstimmung mit den Kommunalen Spitzenverbänden, Theaterbetrieb in Mainz oder Veranstaltungen mit Zuschauern im Freien am Nürburgring ermöglicht werden. Hierzu werden in Kürze weitere Details mit den betroffenen Kommunen bekannt gegeben.

"Immer mehr Menschen sind geimpft und die Inzidenzen gehen nach unten. Dies ermöglicht, dass wir in Kommunen mit einem stabilen Inzidenzwert unter 100 wieder vorsichtig Öffnungen vornehmen können. Die Kultur profitiert hiervon deutlich, das ist mir als Kulturminister natürlich besonders wichtig. Das Scholz-Programm kommt daher zur rechten Zeit in Rheinland-Pfalz, denn die Bundesunterstützung kann direkt in Veranstaltungen umgesetzt werden“, freut sich Wolf. "Die Kulturveranstalter haben im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie ausgefeilte Hygienekonzepte erstellen und sehr konsequent alle Maßnahmen umgesetzt können.“

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