In der ARD-Hörfunkstatistik sind die Programmleistungen von Hörfunkprogrammen der ARD-Rundfunkanstalten, des Deutschlandradios und der Deutschen Welle ausgewiesen.
Bei den neun Landesrundfunkanstalten lag der Musikanteil 2021 insgesamt bei knapp 63 %: Es entfielen von 29,8 Mio. Sendeminuten 18,7 Mio. auf Musik. Zwar war der Musikanteil bei Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur deutlich geringer, die Programmsparte Kultur und Bildung machte mit 338 von 1.131 Sendeminuten allerdings fast 30 % der Programmleistung aus.
In der Entwicklung des Anteils der Musiksparten am Gesamtprogramm des Hörfunks zeigen sich keine wesentlichen Veränderungen. Zuletzt lag der Anteil der Klassikprogramme am Gesamtprogramm der Landesrundfunkanstalten allerdings etwas über dem Niveau der Vorjahre. Darüber hinaus fällt auf, dass die ausschließlich digitalen Radioformate, die in den Jahren 2016 bis 2018 mit ausgewiesen wurden, Rock- und Popmusik sowie Unterhaltungsmusik etwas stärker gewichteten.
In der Programmsparte Rock und Popmusik strahlte der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) mit knapp 1,8 Mio. Minuten die meisten Sendeminuten aus. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) brachte es 2021 auf die meisten Sendeminuten in der Unterhaltungsmusik (1,2 Mio.). Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), der Bayerische Rundfunk (BR) und der WDR sendeten jeweils über 500.000 Minuten Klassik.
Hinweis
Die der Darstellung zugrunde liegenden Daten werden im Rahmen der ARD-Hörfunkstatistik von den einzelnen Sendeanstalten erhoben und seit 2019 ausschließlich in den Media Perspektiven Basisdaten veröffentlicht. Bis zum Berichtsjahr 2018 betreute das Deutsche Rundfunkarchiv die Veröffentlichungen, bis zum Berichtsjahr 2009 wurden die Daten in den ARD-Jahrbüchern ausgewiesen. Die in der Hörfunkstatistik berücksichtigten Hörfunkprogramme der Landesrundfunkanstalten werden seit 2019 nicht mehr genannt. Aus dem Umfang der Sendeminuten insgesamt und für die einzelnen Sparten lässt sich schließen, dass seither ausschließlich die Leistungen jener ARD-Hörfunkprogramme veröffentlicht werden, die neben der digitalen Übertragung über Kabel, Satellit, DAB+ und/oder Livestream im Internet auch terrestrisch ausgestrahlt werden. Nicht berücksichtigt sind damit ARD-Hörfunkprogramme, die ausschließlich digital übertragen werden; deren Programmleistungen wurden nur für die Jahre 2016 bis 2018 explizit mit ausgewiesen. Aus Gründen der einheitlichen Darstellung werden in der vorliegenden Darstellung des Deutschlandradios (DLR) die Programmleistungen des ausschließlich digitalen Hörfunkprogramms Deutschlandfunk Nova daher nicht berücksichtigt.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Musiksparten Rock- und Popmusik, Unterhaltungsmusik und Klassik sowie die Sparten Kultur, Bildung, Unterhaltung sowie Service und Information jeweils sowohl Musik- als auch Wortanteile haben können. Die aufgeführten Musikanteile in Minuten korrespondieren daher nicht mit den Sendeminuten der drei Musiksparten. Aufgrund teils unterschiedlicher Zuordnungskriterien der Landesrundfunkanstalten werden Sendeminuten nach Musik und Wort z. T. auch sendungs- bzw. beitragsbezogen ermittelt. Hierdurch ist ein Vergleich der Musikanteile zwischen den Sendeanstalten nur bedingt möglich.
Fußnoten
- Nur Landesrundfunkanstalten, d. h. ohne Deutschlandradio und Deutsche Welle.
- Die Programmleistungen ausschließlich digitaler Hörfunkprogramme der Landesrundfunkanstalten wurden nur in den Jahren 2016 bis 2018 explizit mit ausgewiesen.
- Daten für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur.
- Ausgewiesen sind die Hörfunk-Programmleistungen der Fremdsprachenprogramme Mittel- und Südosteuropa, Asien, Arabisch, Lateinamerika, Afrika sowie der Englische Dienst. Die Programmgattungen Musik und Wort sind nicht weiter ausdifferenzierbar.
- Der Vergleich mit der Hörfunkstatistik 2018 legt den Schluss nahe, dass seit 2019 die Programmleistungen der ausschließlich digitalen Hörfunkprogramme nicht mehr berücksichtigt werden.
Quelleninformationen
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Media Perspektiven Basisdaten 2021. Daten zur Mediensituation in Deutschland 2022, hrsg. von Florian Hager in Zusammenarbeit mit der ARD-Werbung, Frankfurt am Main 2023. Ältere Daten nach Media Perspektiven Basisdaten, diverse Jahrgänge, ARD-Hörfunkstatistik, hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv, diverse Jahrgänge, sowie ARD-Jahrbücher, diverse Jahrgänge.
