"Ich freue mich, diese herausragenden Künstlerinnen und Künstler für die beeindruckenden Darbietungen ihres Talents mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2017 auszuzeichnen. Sie überzeugten die Jurys mit ihrem Schaffen in den unterschiedlichen Ausdrucksmitteln der bildenden und darstellenden Künste, Musik und Tanz, sowie Literatur", sagte Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle heute in München bei der Verleihung der Bayerischen Kunstförderpreise. Minister Spaenle betonte: "Der Freistaat Bayern fördert kreative Talente aktiv und unterstützt junge Künstlerinnen und Künstler auf ihrem Weg. Der Kunstförderpreis soll Anerkennung sein für ihr bisheriges Schaffen und gleichermaßen Motivation für die sechzehn Einzelkünstler und Ensembles, auch weiterhin unsere Kunstlandschaft zu bereichern."

Der Bayerische Kunstförderpreis wird seit 1965 jährlich in den vier Sparten "Bildende Kunst", "Darstellende Kunst", "Musik und Tanz" sowie "Literatur" vergeben. Die Preisträger leben in Bayern, haben hier ihren Schaffensmittelpunkt und sind höchstens 40 Jahre alt. Zudem haben sie ihre Ausbildung abgeschlossen, verfügen über eine außergewöhnliche künstlerische Begabung und sind bereits durch herausragende Leistungen hervorgetreten. Die Preise werden vom Bayerischen Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auf Vorschlag von Fachjurys vergeben. Die Auszeichnung ist mit 6.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind etwa Axel Milberg, Nina Kunzendorf, Michael Wollny, Klüpfel & Kobr, Nora Gomringer, Thomas Demand oder Loretta Lux.

Die Preisträger 2017 sind:

Bildende Kunst: Florentin Berner (Wolfratshausen), Andreas Chwatal (Burglengenfeld), Michael Seidner (Nürnberg), Johannes Tassilo Walter (München), Christoph Weißhaar (Nürnberg)

Darstellende Kunst: Svetlana Belesova (Nürnberg), Philip Dechamps (München), Julia Riedler (München), Anna Pisareva (Regensburg)

Literatur: Paul-Henri Campbell (Großwallstadt), Dr. Mara-Daria Cojocaru (München), Kristina Pfister (Nürnberg)

Musik: Viva Vassileva (München), Ensemble 11 (Nürnberg), Johannes Öllinger (München), Moritz Stahl (München)

Die aus Hof stammende Vivi Vassileva hatte bereits im Alter von 13 Jahren ihr Debut mit Orchester. Die Schlagzeugerin studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Dr. Dr. Peter Sadlo. 2015 gründete sie mit vier weiteren Percussionisten das "Vivi Vassileva Quintett“. Zahlreiche Preise bei renommierten Wettbewerben belegen laut Jury die außergewöhnliche Qualität ihres Könnens. Neben ihrer brillanten Technik und ihrer atemberaubenden Virtuosität würdigt die Jury ihre Musikalität in Kombination mit poetischem Ausdruck. Sie sei eine kreative, vielseitige junge Künstlerin mit einer herausragenden Bühnenpräsenz.

Das Ensemble 11 wurde 2015 von der Jazzmusikerin Rebecca Trescher gegründet. Als dessen Leiterin komponiere sie für das Ensemble Stücke, die eine bestehende Balance zwischen musikalischem Abenteuer und elegantem Wohlklang aufweisen, so das Urteil der Jury. Darüber hinaus würden die Kompositionen die persönlichen Stärken der beteiligten Musiker geschickt nutzen. Die Jury hebt hervor, dass die Besetzung des Ensembles in keiner Weise den bewährten Ensemble-Bausätzen jazzkompositorischer Ambitionen folge. Dies sei die Grundlage für eine frisch anmutende Symbiose aus Jazz und zeitgenössischer E-Musik. Die künstlerische Qualität des Ensembles zeige sich laut Jury sowohl in den Einzelmusikern als auch insbesondere in der Arbeit der Bandleaderin.

Der gebürtige Gräfelfinger Johannes Öllinger wurde im Jahr 2000 mit dem 1. Bundespreis bei "Jugend musiziert“ ausgezeichnet. Er studierte in Berlin und Würzburg Gitarre. Die Jury lobt, dass er als Solist wie als Kammermusiker in den unterschiedlichsten Kontexten mit instrumentaler und musikalischer Qualität überzeuge. Der Musiker besteche durch die Vielseitigkeit seines Repertoires, das von alter Musik über klassische Gitarrenstücke bis zu aktuellen Erscheinungsformen mit Elektronik, Elektrogitarre und performativen Elementen reicht.

Der in Augsburg geborene Moritz Stahl gehörte hochkarätigen Ensembles wie dem Landesjugendjazzorchester Bayern oder dem Bundesjugendjazzorchester an. Während seines Studiums an der Hochschule für Musik und Theater München habe er sich als fester Bestandteil der Münchner Jazzszene etabliert, so die Jury. Bereits heute sei er eine eigenständige Stimme in der Tradition der großen Tenorsaxophonisten. Sein Balladenspiel mit klanglichen und dynamischen Nuancen, differenziertem Vibrato, melodischem Erfindungsreichtum und Mut zur Reduktion ist für die Jury meisterlich.

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