Die ARD, DeutschlandRadio und weitere wichtige europäische Radioveranstalter haben in Paris die Europäische Digitalradio Allianz gegründet.

In der Europäische Digitalradio Allianz haben sich öffentlich-rechtliche und private Sender zusammengeschlossen, die gemeinsam mehr als 300 Radiostationen in mehr als einem Dutzend Ländern betreiben und rund 130 Millionen Hörerinnen und Hörer erreichen. Zur ersten Präsidenten der Allianz wurde BBC-Radiochefin Helen Boaden gewählt.

"Unsere Mitglieder setzen ein klares Zeichen, um den digitalen Radiostandard DAB+ zum Hauptverbreitungsweg für ihre Programme zu machen", sagte Boaden: "Digitalradio bringt enorme Vorteile für Hörerinnen und Hörer, aber wir haben bei seiner Einführung zu lange auf die nationale Ebene gesetzt. Jetzt, wo DAB+ zum Radio der Zukunft wird, ist Europa gefordert."

Die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille begrüßte die neue Initiative: "Der Umstieg auf das digitale Radio der Zukunft ist ein Projekt für ganz Europa. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Europäischen Digitalradio Allianz diese Entwicklung über Landesgrenzen hinweg jetzt deutlich beschleuningen können."

Die Geräteindustrie sollte künftig - wie vor Jahrzehnten beim Umstieg von der Mittelwelle auf UKW - nur noch Hybridgeräte für DAB+ und UKW-Empfang anbieten, forderte Allianz-Präsidentin Boaden: "Und das zu einem für die Verbraucher attraktiven Preis!"

Eine solche Forderung lasse sich aber nur durchsetzen, "wenn wir unserer Entschlossenheit, die Vorteile von DAB+ für die Verbraucher umzusetzen, Nachdruck verleihen. Dazu gibt es jetzt die Europäische Radioallianz. Sie spricht mit einer Stimme und ist Partner für Gerätehersteller, Politik und Medienregulierung", so Boaden weiter.

Zu den Mitgliedern der Europäischen Digitalradio Allianz gehören aus Deutschland die Radiowellen der ARD, die Programme des Deutschlandradio sowie "Die neue Welle"-Radiogruppe. Außerdem sind die BBC, Global Radio und die Bauer Media Group (Großbritannien), NRK (Norwegen), RTBF (Belgien), NPO (Niederlande), die Schweizer SRG, Radio Arabella (Österreich) sowie eský rozhlas, das tschechische öffentlich-rechtliche Radio, mit dabei.

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