Am Mittwoch, 10. Juni, gab Ministerpräsident Volker Bouffier in einer Pressekonferenz weitere Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie bekannt. "Leider fanden die Kultur und ihre Einrichtungen hierbei bisher keine Berücksichtigung bei den neusten Entwicklungen des Landes. Es ist erfreulich, dass Grundschulen und Kitas zurückkehren zum Präsenzbetrieb und auch Schwimmbäder in den Sommermonaten wieder öffnen können, jedoch sollte der Zugang zur kulturellen Bildung ebenso schnellstmöglich wieder gewährleistet und die pandemiebezogenen Beschränkungen hierfür angepasst werden“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Bereits vor zwei Wochen hat Hartwig die hessische Landesregierung aufgefordert, eine Übertragung der maßvollen Lockerungen für das Gaststättengewerbe auch auf Kulturbetriebe zu prüfen. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Regelung in Österreich, das für Kulturveranstaltungen drinnen wie draußen nun die Maßgabe "Entweder ein Meter Abstand oder ein Sitzplatz frei“, letzteres mit Maskenpflicht, vorsehe.

"Der hessische Sonderweg mit einer Beschränkung auf eine Person pro fünf Quadratmeter im Sitzen und zehn Quadratmeter in Bewegung erschwert vielen Kultureinrichtungen die Wiederaufnahme ihres Betriebs erheblich. Einige Museen können daher weiterhin keine Führungen anbieten und Workshops in geschlossenen Gruppen sind ebenfalls nicht möglich. Kleine Theater oder Kulturfestivals können unter solchen Bedingungen überhaupt nicht öffnen oder stattfinden. Ich würde mir wünschen, dass die Landesregierung in Hessen nun endlich auch die Kulturinstitutionen in den Blick nimmt und mögliche Lockerungsmodelle prüft, um den Kulturschaffenden mehr Handlungsspielraum in dieser Situation zu geben“, sagt Hartwig abschließend.

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