Am 30. März 2017 wird zum neun­ten Mal der Deut­sche Mu­sik­au­to­ren­preis ver­lie­hen – bei einer fest­li­chen Gala im Ber­li­ner Hotel The Ritz-Carl­ton. Doch bevor die Preis­trä­ger ge­kürt wer­den kön­nen, muss eine Jury hart mit sich ins Ge­richt gehen – in die­sem Jahr die Ur­he­ber Cäthe, Det­lev Gla­nert, Sarah Ha­ken­berg, Samir Odeh-Tami­mi, Marek Pom­petz­ki, Jutta Stau­den­may­er und An­dre­as Wei­din­ger.

An zwei Tagen im Sep­tem­ber kamen die Ju­ro­ren zu­sam­men, um mit ihrer Ex­per­ti­se die No­mi­nier­ten für die je­wei­li­ge Ka­te­go­rie des Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­prei­ses 2017 zu be­stim­men. Die aus Kom­po­nis­ten und Text­dich­tern be­ste­hen­de Jury zeich­net sich durch lang­jäh­ri­ge Er­fah­rung in der Mu­sik­bran­che aus. Jedes Mit­glied steht aktiv im Mu­sik­le­ben und blickt auf ei­ge­ne Er­fol­ge und Aus­zeich­nun­gen zu­rück. Ent­spre­chend sei­nes fach­li­chen Hin­ter­grunds steht jeder Juror als Ex­per­te einem be­stimm­ten Genre und damit einer der Preis­ka­te­go­ri­en vor. In­ten­siv dis­ku­tiert wur­den dabei nicht nur die Vor­schlä­ge der Ju­ro­ren, son­dern
auch die Ein­rei­chun­gen der GE­MA-Mit­glie­der sowie der Be­rufs­ver­bän­de. Bis in die Nacht wur­den Songs ge­hört, künst­le­risch be­leuch­tet und die Be­son­der­hei­ten des je­wei­li­gen Au­tors her­aus­ge­ar­bei­tet. Als Spre­cher der Jury wur­den Cäthe und An­dre­as Wei­din­ger aus­er­ko­ren. Auf wel­che Mu­sik­au­to­ren die Wahl der Jury ge­fal­len ist? Das er­fah­ren Sie beim Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­preis 2017.

Neu in die­sem Jahr beim Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­preis:
Erst­ma­lig wird der Nach­wuchs­preis in zwei Ka­te­go­ri­en ver­ge­ben, so­wohl in der Spar­te U als auch in der Spar­te E. Der Nach­wuchs­preis ist mit je 10.000 Euro do­tiert. Eben­falls wurde ein Preis­trä­ger für das Le­bens­werk 2017 be­stimmt. Die Aus­zeich­nung in der Ka­te­go­rie "Er­folg­reichs­tes Werk 2016 “ ist keine Ju­ry­ent­schei­dung und wird durch GFK En­ter­tain­ment GmbH er­mit­telt.

In die­sen Ka­te­go­ri­en wird der Deut­sche Mu­sik­au­to­ren­preis 2017 ver­lie­hen:

  • Le­bens­werk (Spar­te E)
  • Nach­wuchs­preis (Spar­te U & E) – erst­mals in bei­den Spar­ten
  • Kom­po­si­ti­on Au­dio­vi­su­el­le Me­di­en (Spar­te U)
  • Kom­po­si­ti­on Rock/Pop (Spar­te U)
  • Kom­po­si­ti­on Hip-Hop (Spar­te U)
  • Kom­po­si­ti­on Musik für Sin­fo­nik (Spar­te E)
  • Kom­po­si­ti­on Musik für Mu­sik­thea­ter (Spar­te E)
  • Text Mu­sik­ka­ba­rett
  • Text Schla­ger
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Die Ju­ro­ren im Por­trait

Cäthe, Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Rock/Pop: "Du hast die beste Stim­me Deutsch­lands", sagte Ina Mül­ler über Cäthe in ihrer Lau­da­tio zum Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­preis,den Cäthe 2012 in der Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Rock ver­lie­hen bekam. Aber Cäthe kann nicht nur
kom­po­nie­ren und sin­gen, son­dern auch tex­ten. 2013 wurde ihr die re­nom­mier­te Text­dich­ter­aus­zeich­nung FRED JAY PREIS ver­lie­hen.

Det­lev Gla­nert, Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Musik für Mu­sik­thea­ter: Schon als Grund­schul­kind war Det­lev Gla­nert fas­zi­niert von ge­druck­ten Noten, und das ist bis heute so ge­blie­ben. Beim Kom­po­nie­ren will er in glei­chem Maße "Kopf,Herz und Bauch" an­re­gen und damit so­wohl den In­tel­lekt als auch das Ge­fühl des Pu­bli­kums an­spre­chen.Dass ihm das wun­der­bar ge­lingt,zeigt unter an­de­rem der Deut­sche Mu­sik­au­to­ren­preis,den er 2009 in der Ka­te­go­rie "Kom­po­si­ti­on Mu­sik­thea­ter" ver­lie­hen bekam.

Sarah Ha­ken­berg, Ka­te­go­rie Text Mu­sik­ka­ba­rett: Als Kind woll­te Sarah Ha­ken­berg "ei­gent­lich ein lie­bes Mäd­chen sein, es hat nur nicht funk­tio­niert". Das gilt wohl bis heute – zu­min­dest für die Sarah Ha­ken­berg, die auf der Bühne steht. Die zer­sägt in einem Lied auch schon mal den Freund. Pri­vat neigt Sarah Ha­ken­berg, die 2014 mit dem Ernst-Ho­fe­rich­ter-Preis und 2015 mit dem För­der­preis Deut­scher Ka­ba­rett­preis aus­ge­zeich­net wurde, aber zu gro­ßer Freund­lich­keit.

Samir Odeh-Tami­mi, Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Musik für Sin­fo­nik: "Samir Odeh-Tami­mi hat der neuen Musik eine un­ver­wech­sel­ba­re Stim­me ver­lie­hen. […] Sein Kom­po­nie­ren mit Stim­me steht für ein welt­of­fe­nes,kos­mo­po­li­ti­sches Den­ken,in dem Ex­tre­me aus­ge­lo­tet und Gren­zen durch­bro­chen wer­den", so die Jury des Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­prei­ses 2016, den der pa­läs­ti­nen­sisch-is­rae­li­sche Kom­po­nist in der Ka­te­go­rie "Kom­po­si­ti­on mit Stim­me +…“ ver­lie­hen bekam. Odeh-Tami­mi war als 22-Jäh­ri­ger nach Deutsch­land ge­kom­men, stu­dier­te u. a. Mu­sik­wis­sen­schaft und er­hielt Kom­po­si­ti­ons­auf­trä­ge u. a. von den Salz­bur­ger Fest­spie­len oder den Do­nau­eschin­ger Mu­sik­ta­gen.

Marek Pom­petz­ki, Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Hip-Hop: Pro­du­zent Marek Pom­petz­ki fin­det es span­nend, mit den un­ter­schied­lichs­ten Künst­lern zu ar­bei­ten und her­aus­zu­fin­den, was für den je­wei­li­gen Künst­ler das Beste ist. Seine Band­brei­te schließt dabei alles zwi­schen Pop und Hip-Hop ein. Im ver­gan­ge­nen Jahr war sein Stück "As­tro­naut", das er zu­sam­men mit Paul NZA und Cecil Remm­ler kom­po­nier­te und das Sido, An­dre­as Bou­ra­ni und Sera Fi­na­le tex­te­ten, das "Er­folg­reichs­te Werk" beim Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­preis 2016.

Jutta Stau­den­may­er, Ka­te­go­rie Text Schla­ger: "Ich bin vom Glück be­schenkt", sagte Jutta Stau­den­may­er bei der Ver­lei­hung des Deut­schen Mu­sik­au­to­ren­prei­ses,den sie 2011 in der Ka­te­go­rie Text Schla­ger (volks­tüm­li­che Musik) bekam. "Ich habe eine Fa­mi­lie in der GEMA. Ich habe wun­der­vol­le Künst­ler, für die ich schrei­ben darf. Ich habe den schöns­ten Beruf der Welt", so Jutta Stau­den­may­er, die schon mit acht Jah­ren ihre erste Sin­gle auf­nahm und viele Jahre als Sän­ge­rin auf der Bühne stand. Mit ihren Tex­ten möch­te sie "be­rüh­ren". "Jedes Lied soll ein guter Freund sein, der mal lus­tig, mal auf­mun­ternd, mal trau­rig lä­chelnd, hoff­nungs­voll, er­zäh­le­risch, fan­ta­sie­voll, op­ti­mis­tisch,ver­träumt, dy­na­misch und an­re­gend sowie lie­be­voll zum Zu­hö­rer ist."

An­dre­as Wei­din­ger, Ka­te­go­rie Kom­po­si­ti­on Au­dio­vi­su­el­le Me­di­en: "Tat­ort", Teile der "Inga Lind­ström"-Rei­he, "Kom­mis­sa­rin Lucas": Filme sind die Welt von An­dre­as Wei­din­ger, der sich als "Ar­chi­tekt der Emo­tio­nen" ver­steht, wie er mal in einem In­ter­view mit "Zeit On­line" ver­riet. Wei­din­ger bekam schon als Neun­jäh­ri­ger erste Kla­vier­stun­den, spä­ter stu­dier­te er in Ber­lin und Mün­chen u. a. Kom­po­si­ti­on für Film und Fern­se­hen. Er ist Autor des Buchs "Film­mu­sik".

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