Die Internationale Tanzmesse NRW ist einer der Höhepunkte im Tanzjahr 2016. Als Treffpunkt der nationalen und internationalen Tanzszene zeige die Messe, "welches enorme gesellschaftliche Potential der Tanz für Bildung, Kreativität, Gesundheit und Integration besitzt", so Kulturstaatsministerin Grütters.

Vier Tage lang dreht sich in Düsseldorf alles um den Tanz. Die Internationale Tanzmesse ist nicht nur eine wichtige Branchenplattform, sondern auch ein großes Tanzfestival: Mehr als neunzig internationale Kompanien stellen sich dort der Öffentlichkeit vor.

"Tanz kann gemeinsame Erfahrungen bescheren, wo unterschiedliche Herkunft ab- und ausgrenzt. Tanz kann uns aber auch nötigen, die Perspektive zu wechseln und die Welt aus anderen Augen zu sehen. Ja, Tanzkultur öffnet Welten", betont Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Sie eröffnete die Messe heute in Düsseldorf. Es sei immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Tanz - wie Kunst ganz allgemein - Grenzen überwinde und Menschen integriere.

Dass die Tanzmesse in der Landeshauptstadt Düsseldorf stattfinde, verwundere nicht, erklärte die Staatsministerin: "Denn wenn ein Bundesland in diesem Tanz-Jahr die Bezeichnung Tanz-Land verdient, dann Nordrhein-Westfalen: In keinem anderen Land gibt es eine größere Dichte professioneller Ensembles und freier Gruppen, eine so ausgeprägte Vernetzung der Szene mit Tanzbüros und Archiven. Sie alle werden durch die Tanzförderung Nordrhein-Westfalens kontinuierlich gestärkt", lobte Grütters.

Der Dachverband Tanz, die Tanzplattform Deutschland, der Tanzkongress und die Tanzmesse NRW haben das Jahr 2016 als Tanzjahr Deutschland ausgerufen. Die Schirmherrschaft hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters übernommen.

Kultur- und Kunstförderung sind in Deutschland vor allem eine Aufgabe der Länder und Kommunen. Der Bund unterstützt die Tanzszene zusätzlich dort, wo es sich um Einrichtungen und Projekte von nationaler und internationaler Bedeutung handelt. Der Bund ermöglichte den Ländern durch die Finanzierung des "Tanzplans Deutschland" zwischen 2005 und 2010, die regionale Tanzszene nachhaltig zu entwickeln und zu stärken.

Die Staatsministerin betonte: "Aber auch beim Bund hat der Tanzplan Deutschland eine Menge bewegt: So finanziert mein Haus seitdem die Geschäftsstelle des Dachverbandes Tanz, das Nationale Performance Netz, das Deutsche Tanzfilminstitut in Bremen, die Tanzplattform, den Tanzkongress, das Bundesjugendballett, die Initiative "Dance On" und das Pina Bausch Archiv."

Mit der Förderung für die besondere Kunst- und Ausdrucksform Tanz wolle der Bund nicht nur die Strukturen der freien Szene und deren Netzwerke stärken, sondern den zeitgenössischen Tanz in Deutschland sichtbarer machen, das heißt vor allem Zuversicht für und Vertrauen in zeitgenössische Ausdrucksformen vermitteln, so Grütters.

Grütters kündigte in Düsseldorf an, dass die "Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft" dem Dachverband Tanz Deutschland einmalig 100.000 Euro für ein Projekt zur Verfügung stellt, das die professionelle Vernetzung und Vermarktung auf Messen, Festivals und auf internationalen Plattformen fördern soll.

Der Dachverband Tanz hat eine Reihe von Projekten mitgetragen, die der Tanzszene neue Perspektiven eröffnet haben: die Initiative zur Vernetzung der Tanzarchive in Deutschland und zum internationalen Austausch im Bereich Archive und Digitalisierung. Außerdem Konzepte zur Kooperation- und Koproduktion von Ensembles und Veranstaltern zur besseren internationalen Präsentation und Vermarktung.

Auch die Kulturstiftung des Bundes (KSB) setzt mit verschiedenen Programmen und Initiativen wie dem Tanzfonds Erbe und dem regelmäßig veranstalteten Tanzkongress deutliche Impulse für den Tanz.

Die neueste Initiative ist der Fonds Tanzland. Hierfür stehen bis 2021 insgesamt 2,35 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Zielgruppe sind einerseits Gastspielhäuser in Deutschland, die über kein eigenes Ensemble verfügen. Sie sollen mithilfe der Förderung Tanzkompanien und Ensembles zu Gastspielen einladen. Andererseits richtet sich das Programm an die festen Ensembles selbst, die damit die Chance erhalten, ihre Produktionen häufiger und vor einem größeren Publikum zu zeigen.